Kabul - Seit dem Ende der Taliban-Herrschaft kehren die Frauen nach und nach ins Arbeitsleben zurück. Nun gibt es wieder Flugbegleiterinnen, die anstelle der noch vor kurzem bärtigen Männer, die Fluggästinnen betreuen.Patriarchale Kriterien 130 Frauen sind dem Bewerbungsaufruf der staatlichen Fluggesellschaft Ariana im Radio gefolgt. 30 bis 40 werden für die sechsmonatige Ausbildung ausgewählt. Die Bewerberinnen dürfen nicht älter als 24 sein, nicht mehr als 59 Kilogramm wiegen, müssen einen Schulabschluss haben und ein "freundliches Auftreten". Bereits beim Englischtest wird so manche Bewerberin scheitern, denn nur wenige beherrschen die Fremdsprache. "Das ist ein Job für Frauen" Der technische Offizier Mohamed Fedawi war von Anfang an gegen das Verbot der Taliban. Dass Männer und Frauen gemeinsam als FlugbegleiterInnen arbeiten, sei "international üblich", sagt er. "Mit ihren langen Bärten fielen die afghanischen Stewards außerdem unangenehm auf, wenn sie zum Beispiel Dubai oder Jiddah anflogen." Außerdem durften die Taliban-Stewards keine ausländischen Frauen berühren. "Was hätten sie denn dann machen sollen, wenn sie ihnen Sauerstoffmasken hätten anlegen müssen?", fragt der Pilot Marouf Sikandiry. Er freut sich über weibliche Verstärkung und meint: "Das ist ein Job für Frauen". (red)