Technik
Milzbrand-Warnsystem zerstört Speicher von Kameras
Auch tragbare Computer sind davon betroffen
Las Vegas - Das von US-Post eingesetzte System zur
Erkennung von Milzbrand-Erregern zerstört nach Angaben eines
interantionalen Industrieverbandes bestimmte Speicherkarten von
Digitalkameras und tragbaren Computern. Die von den Erkennungsgeräten freigesetzte Strahlung lösche auf so
genannten CompactFlash-Cards nicht nur sämtliche Daten, sondern mache
die Speicher zudem unbrauchbar, teilte die CompactFlash Association
am Dienstag in Las Vegas mit. CompactFlash-Karten sind etwa halb so
groß und doppelt so dick wie Scheckkarten. Sie werden vor allem in
Digitalkameras namhafter Hersteller zur Speicherung von Fotos, aber
auch in anderen portablen Geräten wie MP3-Playern oder
Taschencomputern eingesetzt.
Der CompactFlash-Association gehören Speicherproduzenten aus
Asien, Amerika und Europa an. Nach Angaben der Vereinigung schädigt
das Bestrahlungssystem auch normale Fotofilme, Arzneimittel,
Kontaktlinsen und biologische Substanzen. Die US-Post informierte
ihre Kunden im Internet darüber, dass sie zusammen mit der Industrie
an der Entwicklung von Systemen arbeite, die auch empfindliche
Inhalte von Brief- und Paketsendungen nicht schädigen sollen.
Dazu würden umfangreiche Tests mit Filmprodukten, diversen
Datenträgern, Lebensmitteln und Pflanzenprodukten angestellt. Nach
Angaben der CompactFlash-Association können die auf Flughäfen
eingesetzen Röntgengeräten CompactFlash-Karten nichts anhaben.
Die US-Post hat die Systeme zur Erkennung von Anthrax-Bakterien
nach mehreren Milzbrand-Anschlägen in den USA eingeführt. Seit dem
vergangenen Herbst kamen dort fünf Menschen, darunter zwei
Mitarbeiter der Post, durch Milzbrand ums Leben. (APA)