Istanbul - Der Hungerstreik linksgerichteter Häftlinge in türkischen Gefängnissen hat innerhalb einer Woche drei Menschen das Leben gekostet. Am Dienstag starb die 27-jährige Lale Colak in der Istanbuler Universitäts-Klinik. Wegen ihres geschwächten Zustandes war sie im Dezember aus der Haft entlassen und ins Krankenhaus gebracht worden, berichtete die Nachrichtenagentur Anadolu Ajansi. Die 27-Jährige wurde das 45. Opfer des "Todesfastens", mit dem türkische Häftlinge seit mehr als einem Jahr gegen die neuen modernen Hochsicherheitsgefängnisse protestieren. Am 2. Jänner war ein 32-jähriger Mitstreiter in einem Krankenhaus in Izmir, am 6. Jänner ein 23-jähriger Häftling im Gefängnis von Tekirdag gestorben. Die Rechtsanwaltskammern von Istanbul, Ankara, Izmir und Antalya haben sich unterdessen dafür ausgesprochen, jeweils drei Zellen zusammenzuschließen, um den Häftlingen größere Bewegungsfreiheit zu ermöglichen. Die türkische Regierung hat bisher jegliche Verhandlungen mit den Hungerstreikenden abgelehnt. (APA/dpa)