Nahost
Israelische Armee rückt mit Panzer ins Autonomiegebiet vor
Sicherheitsposten zerstört
Gaza/Jerusalem - Wenige Stunden nach dem blutigen Überfall auf
einen israelischen Militärstützpunkt ist die israelische Armee auf
Palästinensergebiet vorgerückt und hat dort einen Sicherheitsposten
zerstört. Drei Panzer und ein Armee-Bulldozer drangen nach
palästinensischen Angaben am Mittwoch nahe dem Flughafen von Gaza auf
Autonomiegebiet vor und rissen den Posten ab. Ein Dutzend
palästinensischer Marinepolizisten flüchtete, ohne dass ein Schuss
fiel. Ein Palästinener-Vertreter verurteilte die Operation als eine
"neuerliche israelische Aggression."Justizminister: Arafat lügt in "Waffenschiff- Affäre"
Der israelische Justizminister Meir Sheetrit warf
Palästinenserpräsident Yasser Arafat vor, in der so genannten
Waffenschiff-Affäre nicht die Wahrheit zu sagen. Arafats
Beteuerungen, von dem mit 50 Tonnen Waffen beladenen Frachter nichts
gewusst zu haben, seien eine Lüge, sagte Sheetrit in Washington. Es
bestehe kein Zweifel, dass Arafat selbst für die Waffenlieferung
verantwortlich sei.
Beweise sollen veröffentlicht werden
Der außenpolitische Berater von Ministerpräsident Ariel Sharon
sagte: "Wir haben alle Beweise, einschließlich der Dokumente, die
direkt zu Arafat und der Palästinenser-Regierung führen." Die Beweise
sollten in ein oder zwei Tagen veröffentlicht werden, sagte ein
Regierungssprecher. Sie umfassten Dokumente über die
Eigentumsverhältnisse an dem am Donnerstag aufgebrachten Schiff und
den Kauf der Waffen.
Israelische Marinesoldaten hatten den offenbar unter libanesischer
Flagge fahrenden Frachter "Karine A" am Donnerstag 500 Kilometer von
der Küste entfernt gekapert. Aus Furcht vor einem israelischen
Angriff wegen des aufgebrachten Waffenschiffs räumte die
palästinensische Marine nach eigenen Angaben zweitweise Stellungen in
Gaza. (APA/Reuters)