IT-Business
Euro lässt heimische Online-Banking-Server lahmen
Kapazitätsengpässe bei der Kontoverwaltung via Internet
Mit längeren Verzögerungen im Zuge der
Euro-Umstellung mussten Österreichs Bankkunden in den vergangenen
Tagen beim Online-Banking rechnen. Sowohl bei der Bank Austria als
auch bei der BAWAG/P.S.K.-Gruppe und Erste Bank wird seit
Jahresbeginn von zeitweisen Kapazitätsengpässe bei der
Kontoverwaltung via Internet berichtet.Überdurchschnittlich
Der Internetverantwortliche der BAWAG/P.S.K., Robert Krickl,
spricht von einem überdurchschnittlich hohen Andrang in den ersten
Tagen des Jahres. Bis zu 1.000 Leute hätten am 2. Jänner in der
Sekunde gleichzeitig via Internet auf ihr Konto zugreifen wollen -
für 500 war das System gerüstet, sagte Krickl zur APA.
Laut Angaben des Internetverantwortlichen wollten viele
kontrollieren, ob ihr Konto bereits au den Euro umgestellt wurde. Ein
Bank Austria-Sprecher berichtet außerdem, dass viele Kunden sich in
den vergangenen Tagen auch die kompletten Buchungszahlen des Jahres
2001 aus dem Internet geholt hätten. Dies habe das System zusätzlich
belastet.
Speed kills
Auch Mitarbeiter der Erste Bank berichten von vorübergehenden
Geschwindigkeitsproblemen, wobei dies bei der Erste Bank offiziell
nicht bestätigt wird: Man habe die Kapazitäten rechtzeitig
ausgeweitet, so Sprecher Michael Mauritz.
Zu befürchteten Buchungsfehlern im Zuge der Währungsumstellung ist
laut Angaben aller drei Banken nicht gekommen. Alle Banken haben ihre
Homepages um den Jahreswechsel für die Jahresabrechnung abgestellt
und sich dabei ihren Internetzugang auch auf die neue Währung
vorbereitet.
Auch zu Problemen mit Homebanking-Programmen, wie sie in
Deutschland erwartet wurden, ist es in Österreich nicht gekommen. Von
diesen Buchhaltungsprogrammen, über die nicht nur Kontoabfragen,
sondern auch Überweisungen getätigt werden können, wird hierzulande
seit Jahresbeginn nur noch das Euro-fähige Programm Microsoft Money
2000 unterstützt - und das nur noch von der BAWAG/P.S.K. Die Bank
Austria hat ihren Support für diese Programme mit Jahreswechsel
eingestellt. Die Erste Bank stellt für ihre Privatkunden seit Ende
2000 eine eigene Software zur Verfügung, für die rechtezeitig
Euro-Updates ausgesendet wurden. (APA)