Wirtschaft
ÖIAG: Telekom Austria-Anteile könnten bis Ende 2002 verkauft werden
TIM verhandelt mit Interessenten über Mobilkom-Verkauf
Wien/Mailand - Die ÖIAG könnte ihre Anteile noch in diesem Jahr
verkaufen. Grundsätzlich sei noch nicht sicher, dass die
ÖIAG ihre 47,8 Prozent an der TA verkaufen werde. Eine
Entscheidung werde aber noch im laufenden ersten
Quartal 2002 fallen. So sich die Staatsholding für den Verkauf der Anteile
entscheiden sollte, könnte die Transaktion in sechs bis
acht Monaten abgeschlossen werden, sagte
ÖIAG-Vorstand Peter Michaelis am
Donnerstagnachmittag. Die Nachrichtenagentur
Bloomberg hatte zuvor unter Berufung auf Michaelis
berichtet, dass ein Verkauf der Anteile schon fix sei und
nur noch die Form der Veräußerung geprüft werde.
Gegenüber der APA dementierte der ÖIAG-Vorstand
diese Äußerung. "Es ist noch alles offen. Alle Varianten
werden derzeit geprüft und derer gibt es viele", so
Michaelis.
TIM in Verhandlungen
Die Telecom Italia Mobile (TIM), die Mobilfunktochter der
Telecom Italia, verhandelt derzeit mit einer Reihe von
Interessenten über den Verkauf der Telekom
Austria-Tochter Mobilkom Austria, an der sie mit 25
Prozent beteiligt ist. Bisher sei aber noch nichts
beschlossen worden, betonte TIM-Geschäftsführer Marco
De Benedetti am Rande eines Treffen mit Vertretern der
italienischen Telekom-Aufsichtsbehörde in Neapel.
TA-Verkauf "nur bei interessanten Konditionen"
Die Telecom Italia ist zudem auch an der Telekom Austria
mit 29,8 Prozent beteiligt und will sich nach früheren
Angaben von dieser ebenfalls trennen. "Der Beschluss,
unsere österreichischen Telekom-Beteiligungen zu
verkaufen, bleibt, allerdings wird es einen Verkauf nur
bei interessanten Konditionen geben", sagte De
Benedetti. Er beteuerte, dass sich die TIM von allen
Beteiligungen bei ausländischen Gesellschaften trennen
wolle, bei denen sie nicht die Kontrolle habe und bei
denen es keinen Weg gebe, die Mehrheit zu übernehmen.
"Keine Kontakte zu Vodafone"
De Benedetti bestritt im Gespräch mit Journalisten am
Donnerstag weiters entschieden, dass es Kontakte mit
der britischen Telekom-Gesellschaft Vodafone über den
Verkauf der TIM-Beteiligung an der Mobilkom Austria
gebe. Gestern hatte die deutsche "WirtschaftsWoche"
berichtet, dass Vodafone an einer Übernahme der
Telekom Austria interessiert sei. Auch die ÖIAG, die 47,8
Prozent an der Telekom Austria hält, hatte am Mittwoch
Kontakte zur Vodafone ausdrücklich dementiert. (APA)