Ihr ist die steilste politische Karriere im wiedervereinigten Deutschland gelungen: Innerhalb von zehn Jahren von der anonymen Doktorin der Physik zur Pressesprecherin der Partei Demokratischer Aufbruch, zur stellvertretenden Sprecherin der letzten DDR-Regierung 1990. Nach der Wiedervereinigung von der Abgeordneten zur Frauenministerin, zur CDU-Vizevorsitzenden, zur Umweltministerin, zur CDU-Generalsekretärin bis zur ersten Chefin einer deutschen Großpartei. Kanzlerin will sie noch werden.
Ossi aus dem Westen
Die "Ossi-Biene mit der Pokermiene", wie sie beim Starkbieranstich in München besungen wurde, ist eigentlich eine gebürtige Wessi. Drei Wochen nach der Geburt ihrer Tochter 1954 in Hamburg folgte Herlind Jentzsch dem evangelischen Pastor Horst Kasner in die DDR. Er war zum Theologiestudium in den Westen gezogen, kehrte danach aber wieder zurück.