Islamabad - Inmitten des Kaschmir-Konflikts mit Indien
hat der pakistanische Präsident Pervez Musharraf ein Komitee für die
Befreiung der umstrittenen Himalaja-Region gegründet. Unter Leitung
des früheren kaschmirischen Politikers Sardar Abdul Qayyum solle das
Gremium die internationale Gemeinschaft für die Lösung des
jahrzehntelangen Konflikts gewinnen, teilte die Regierung am Mittwoch
in Islamabad mit.
Aufgabe des Komitees solle es sein, die internationale
Unterstützung für den kaschmirischen "Freiheitskampf" zu sichern und
auf "die massiven Menschenrechtsverletzungen" im indischen Teil
Kaschmirs hinzuweisen. In den kommenden Tagen will Musharraf nach
Regierungsangaben eine Grundsatzrede zur Lage der Nation sowie über
religiös motivierte Gewalt und Extremismus halten.
Um die zwischen Indien und Pakistan geteilte Kaschmirregion haben
die beiden Atommächte bereits zwei Kriege geführt. Seit dem Anschlag
auf das indische Parlament Mitte Dezember mit 14 Toten erhöhte sich
die Kriegsgefahr erneut. Indien beschuldigt Pakistan, den Kampf
moslemischer Rebellen in Kaschmir zu unterstützen und die Attentäter
des Anschlags zu decken. Der indische Verteidigungsminister George
Fernandes drohte der pakistanischen Regierung am Mittwoch erneut mit
"starken Maßnahmen", sollte sie nicht entschlossen gegen islamische
Extremisten vorgehen. Die indischen Streitkräfte seien "auf jede
Herausforderung" vorbereitet. (APA)