Wirtschaft
Konjunkturflaute beschert Topcall 2001 leicht negatives Ergebnis
Umsatz ging von 37,2 Millionen Euro auf 30 Millionen Euro zurück
Wien - Der an der Easdaq notierte Wiener Anbieter für
Kommunikationslösungen, die Topcall International AG, ist im Jahr
2001 erstmals in die roten Zahlen gerutscht. Auf Grund der weltweiten
Konjunkturflaute habe das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und
Abschreibungen (EBITDA) von 5,8 Mill. Euro im Vorjahr in ein leichtes
Minus gedreht, der Umsatz sei von 37,2 Mill. Euro (512 Mill. S) auf
rund 30 Mill. Euro zurückgegangen, geht aus den heute, Donnerstag,
veröffentlichten vorläufigen Berechnungen des Unternehmens hervor. Für das laufende Jahr 2002 erwartet Topcall einen Umsatzwachstum
im zweistelligen Bereich von bis zu 20 Prozent und wieder einen
Gewinn in Höhe von 5 bis 7 Prozent der Umsatzrendite, sagte
Topcall-Finanzvorstand Christoph Stockert zur APA.
Konjunkturelle Verunsicherung
Der Umsatz- und Gewinnrückgang im Jahr 2001 sei größtenteils auf
die konjunkturelle Verunsicherung zurückzuführen, die seit September
2001 auf den globalen Märkten vorherrsche, betonte Topcall
Vorstandsvorsitzender Herbert Blieberger in einer Aussendung.
Außerdem hätten Kunden wie Versicherungen, Banken und Fluglinien ihre
Aufträge für Kommunikationslösungen auf 2002 verschoben. Daher sei
der Umsatz im Produktgeschäft des sonst traditionell starken vierten
Quartals, insbesondere im Dezember, deutlich geringer als erwartet
ausgefallen.
Bei den Wartungsaufträgen hingegen sei der Umsatz um 15 Prozent
gegenüber dem Vorjahr gestiegen, die vergleichsweise geringeren Video
Conferencing-System-Umsätzen hätten sich verdoppelt. Rückläufig
hingegen waren die Umsätze des Consulting-Bereichs, u.a. wegen des
Verkaufs der A-Consult mit 1. September 2001.
Abschreibungen führen zu hohen Kosten
Die Abschreibungen aus dem Verkauf der verlustbringenden A-Consult
sowie die gebildeten Rückstellungen auf Grund der im Jahr 2001
durchgeführten Strukturveränderungen hätten zu hohen Kosten geführt,
die das Gesamtergebnis im Geschäftsjahr 2001 außergewöhnlich belastet
hätten, hieß es weiter. Topcall habe aber "den langwierigen sowie
kostenintensiven Strukturbereinigungsprozess" international
abgeschlossen und die Schlagkraft nach der Konzentration auf seine
Kernmärkte und die Schaffung neuer Absatzmärkte in Fernost 2002
"signifikant erhöht".
Die Topcall-Aktie notierte heute um 9:20 Uhr unverändert zum
gestrigen Schlusskurs bei 2,28 Euro.
Topcall bietet Kommunikationslösungen, Supportservices sowie
Consulting vor Ort und betreut derzeit weltweit mehr als 4.000
Kunden. Das Unternehmen beschäftigte per Ende 2001 228 Mitarbeiter.(APA)