Wien - Die Donau in Jugoslawien soll in den kommenden
Monaten von den restlichen Kriegstrümmern geräumt werden und bis
Mitte 2002 wieder in voller Länge befahrbar sein, sagte der
Geschäftsführer des Wiener Hafens, Friedrich Pacejka am
Donnerstag. Die Räumungskosten lägen bei 350 Mill. S (25,4
Mill. Euro).
Die EU-Kommission hatte sich bereits früher bereit erklärt, 85
Prozent der Kosten zu übernehmen. Den Rest tragen die
Donau-Anrainerstaaten und andere interessierte Länder wie die
Niederlande, die Schweiz oder Kanada. Bereits jetzt sei die
Durchfahrt um einiges erleichtert worden.
Minen und Brückenteile
Auf der Donau gebe es derzeit noch zwei große Behinderungsbereiche,
nämlich zum einen Minen, Blindgänger und Brückenteile und zum anderen
die Schwimmbrücke bei der Stadt Novi Sad, erläuterte Pacejka. Die
Schwimmbrücke war von den jugoslawischen Behörden nach den
NATO-Luftangriffen errichtet worden, um den Straßenverkehr zwischen
den beiden durch die Donau getrennten Teilen von Novi Sad zu
ermöglichen. Diese Pontonbrücke werde derzeit zwei Mal pro Woche
geöffnet, ab 15. März 2002 soll sie drei Mal wöchentlich für die
Schifffahrt geöffnet werden. Pro Schiff würde für die Durchfahrt eine
Gebühr von 500 Euro (6.880 S) verlangt.
Die Schifffahrt auf der Donau ist massiv behindert, seitdem die
NATO im Rahmen ihrer Luftangriffe gegen Jugoslawien im Frühjahr 1999
sämtliche Brücken der Vojvodina-Hauptstadt Novi Sad zerstört hat. (APA)