Ramallah/Doha - Die palästinensische
Untergrundorganisation "Islamische Heilige Krieg" (Dschihad Islami)
hat am Donnerstag ihre seit dem 16. Dezember eingehaltene einseitige
Waffenruhe im Kampf gegen Israel für beendet erklärt. Das meldete
der arabische TV-Sender "Al Jazeera" in Doha (Katar) aus Ramallah im
Westjordanland. Mit sofortiger Wirkung fühle sich der militärische
Flügel der Organisation nicht mehr an das Übereinkommen mit den
palästinensischen Sicherheitskräften entsprechend dem
Gewaltverzichtsaufruf von Präsident Yasser Arafat gebunden,
hieß es. Die Gruppe "Islamischer Heiliger Krieg" entstand vor über zwei
Jahrzehnten. Der Extremistenführer Fathi Shkaki, der in Kairo Medizin
studierte und seit 1979 in einem Jerusalemer Krankenhaus arbeitete,
gilt als ihr Gründer. Er wurde im Oktober 1995 von israelischen
Mossad-Agenten auf der Insel Malta erschossen. Zuvor hatte er viele
Monate in israelischen Gefängnissen verbracht und dennoch die Fäden
der Organisation in der Hand behalten. Im August 1988 wurde der
glühende Anhänger der iranischen Revolution von den Israelis in den
Libanon deportiert, später ging er nach Damaskus. Von dort aus
rekrutierte er Anhänger in mehreren Ländern und dirigierte mit einem
ausgeklügelten Netz von Kurieren die Zellen seiner Organisation in
den von Israel besetzten Gebieten. Eine Reihe blutiger Anschläge und
Selbstmordattentate vor allem nach dem israelisch-palästinensischen
Grundlagenvertrag 1993 wurde der Organisation angelastet. (APA/Reuters)
Jeder User hat das Recht auf freie Meinungsäußerung.
Die Kommentare im Forum geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
Die Redaktion behält sich vor, Kommentare, welche straf- oder zivilrechtliche Normen verletzen,
den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen
(siehe ausführliche Forenregeln),
zu entfernen. Der/Die Benutzer/in kann diesfalls keine Ansprüche stellen.
Weiters behält sich die STANDARD Verlagsgesellschaft m.b.H. vor, Schadenersatzansprüche
geltend zu machen und strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.