STANDARD-Mitarbeiter Robert Zwickelsdorfer aus Berlin

Österreich konnte im Vorjahr seine Agrarexporte nach Deutschland kräftig steigern. Eine Hochrechnung der Agrarmarkt Austria (AMA) auf Basis der ersten neun Monate ergibt für 2001 ein Plus von acht Prozent auf 1,32 Mrd. Euro (18,16 Mrd. S). Ein besonderer Exportschlager waren Molkereiprodukte mit einem Gesamtwert von 162,9 Mio.EURO. Diese Zahlen präsentierte AMA-Geschäftsführer Stephan Mikinovic bei der "Grünen Woche", der größten Landwirtschafts- und Ernährungsmesse der Welt.

"Österreich ist eine umworbene Braut auf dem deutschen Lebensmittelmarkt", so Mikinovic. Die Exporte nach Deutschland, Österreichs mit Abstand wichtigstem Markt für Agrarprodukte, seien seit dem EU-Beitritt 1995 um 150 Prozent gestiegen.

Besonders erfreulich sei der boomende Käseexport. Der Käsemarkt sei bis jetzt von Lebensmittelkrisen verschont geblieben. Mittlerweile liege Österreich mit einem Lieferwert von 91,3 Mio. EURO bereits unter den Top Five in Deutschlands Käseregalen.

Im Fleischbereich habe der erste BSE-Fall in Österreich kaum negative Auswirkungen auf den Rindfleischexport gehabt. Dieser legte sogar um 43 Prozent auf 19,1 Mio. EURO zu und übertraf damit erstmals seit 1996 den Importwert. "Die mediale Resonanz in Deutschland auf den österreichischen BSE-Fall war zum Glück relativ gering", sagte Mikinovic.

Um die Position Österreichs noch weiter auszubauen, plant die AMA auch heuer so genannte "Österreich-Wochen" im deutschen Lebensmittelhandel. In mehreren Tausend Supermärkten von 40 Handelsorganisationen soll die Präsenz verstärkt werden. Die "Grüne Woche" läuft noch bis 20. Jänner, 1600 Aussteller aus 56 Ländern warten mit ihren Spezialitäten auf. (Der Standard, Printausgabe, 11.01.02)