STANDARD-Korrespondentin Thesy Kness-Bastaroli

Mailand/Bozen - Nach dem Scheitern der Fusionsverhandlungen mit der Tiroler Hypothekenanstalt ist die Südtiroler Sparkasse auf neuer Partnersuche. "Wir führen mit mehreren Banken Gespräche", bestätigte Richard Seebacher, Vizegeneraldirektor der Südtiroler Sparkasse, die neuen Kontakte.

Dem Vernehmen nach wird sowohl mit Banken im deutschsprachigen wie auch im italienischen Raum verhandelt. "Wir können uns auch zwei Partner vorstellen", meinte der Bankmanager. Tatsache ist, dass die Sparkassenstiftungen in Italien gemäß dem italienischen Stiftungsgesetz ihre dominierende Beteiligung bis Ende 2003 abgeben müssen, um in den Genuss der bestehenden Steuerbegünstigungen zu kommen. Ohne Steuerbegünstigungen haben die Stiftungen bis zum Jahr 2006 Zeit, um ihre Beteiligung an den Banktöchtern zu verringern.

Die Südtiroler Sparkassenstiftung zählt zu jenen Dutzend italienischer Bankstiftungen, die noch die absolute Mehrheit an ihrer Banktochter innehaben. Sie kontrolliert 68,8 Prozent Anteile an der Sparkasse. An der Sparkasse Südtirol hat die Bayerische Landesbank ebenfalls Anteile von zehn Prozent. Die Bayerische Landesbank ist ihrerseits wieder Großaktionär der Bawag und hat diese auch in die Partner-Gesprächsrunde mit einbezogen. Die restlichen 21 Prozent Anteile werden von 12.000 Kleinaktionären gehalten. Dies Südtiroler Sparkasse hat im Vorjahr ihre Gesamteinlagen um 11,7 Prozent auf 5,5 Mrd. EURO (75,68 Mrd. S), die Kundeneinlagen um 23,5 Prozent auf 2,57 Mrd. EURO erhöht. Die Ausleihungen kletterten um 6,3 Prozent auf 3,1 Mrd. EURO. Der Anteil der notleidenden Kredite an den Ausleihungen hat sich von 2,5 Prozent Ende des Jahres 2000 auf 2,1 Prozent im Dezember 2001 verbessert. Ab kommenden März wird der bisherige General Direktor der Dresdner Bank Italia in Mailand, der Amerikaner Timothy Brooks den Generaldirektorposten der Sparkasse Südtirol bekleiden. (Der Standard, Printausgabe, 11.01.02)