Park City - Im verschneiten Olympia-Ort Park City im US-Bundesstaat Utah hat Schirmherr Robert Redford am Donnerstag Abend das Sundance Filmfestival eröffnet. Zum Auftakt wurde der Film "The Laramie Project" gezeigt. Darin geht es um die brutale Ermordung eines homosexuellen College-Schülers. 173 Filme von unabhängigen Filmemachern werden in Park City während des zehntägigen Festivals gezeigt, das der Schauspieler und Regisseur Redford vor 20 Jahren gründete. Der kleine Wintersportort hat sich auf einen Ansturm von 20.000 Besuchern vorbereitet.Im Wettbewerb Jeweils 16 Spielfilme und ebenso viele Dokumentationen bewerben sich um die Grand Jury-Preise. Obwohl es ein Festival der "Indie"- Filme, also unabhängig von den großen Studios produzierter Streifen, ist, sind viele Hollywood-Größen vertreten. In "Birthday Girl" spielt Nicole Kidman eine Russin auf Männersuche. Matt Damon ist der Hauptdarsteller in Gus Van Sant's "Gerry", und John Malkovich gibt sein Regiedebüt mit "The Dancer Upstairs". Festival-Leiter Geoffrey Gilmore zufolge geht die Tendenz in diesem Jahr wieder stärker zu den "echten" Indie-Filmen mit Inhalten und Stil abseits des Gewohnten. Ein weiterer Höhepunkt des Festivals ist die Premiere einer Dokumentarserie über die Terrorangriffe vom 11. September mit Aufnahmen, die kurz nach den Anschlägen gemacht wurden. Die Alternative Trotz dieser Rückbesinnung wird Sundance den Ruf nicht los, sich ein wenig zu nahe an den Mainstream heranbewegt zu haben. Seit acht Jahren gibt es daher die Alternativ-Veranstaltung "Slamdance" - zur gleichen Zeit und am gleichen Ort wie sein großes Schwesterfestival. Immer mehr Jungregisseure mit wenig Geld, aber guten Ideen schicken ihre Filme - oft im preiswerten Digital-Format gedreht - zu Slamdance: mit 2486 Anmeldungen (darunter auch viele aus Europa) verzeichnete Slamdance heuer eine Rekordbeteiligung - während die Beschickung von Sundance abgenommen hat. (APA/red)