International
Singapur: Haft ohne Prozess für 13 mutmaßliche El-Kaida-Mitglieder
Verurteilte sollen US-Einrichtungen für Anschläge ausgekundschaftet haben
Singapur/Paris - 13 mutmaßliche Mitglieder des Terrornetzwerks
El Kaida müssen in Singapur für zwei Jahre ins Gefängnis. Wie das
Innenministerium des südostasiatischen Stadtstaates am Freitag
mitteilte, wurde die Haft von der Regierung nach dem Gesetz über
Innere Sicherheit (ISA) ohne Prozess angeordnet. Die zwölf Singapurer
und ein Malaysier waren in der vergangenen Woche festgenommen worden.
Singapur und Malaysia hatten die Festnahme von insgesamt 28
Verdächtigen mit möglichen Verbindungen zu El Kaida bekannt gegeben. Die 13 jetzt in Singapur Inhaftierten sollen Mitglieder der
Untergrundorganisation "Jemaah Islamiyah" gewesen sein, die angeblich
Teil eines größeren Netzwerks mit Zellen in Malaysia und Indonesien
ist. Acht von ihnen besuchten nach Angaben des Innenministeriums
Ausbildungslager der El Kaida in Afghanistan. Zusammen mit weiteren
Komplizen hätten sie in Singapur und dem benachbarten Malaysia US-
Einrichtungen für mögliche Anschläge ausgekundschaftet.
El-Kaida-Mann in Frankreich verhaftet
In Frankreich ist ein mutmaßliches Mitglied des
Terrornetzes El Kaida festgenommen worden. Wie die Pariser Justiz am
Freitag mitteilte, ermittelte der auf Terrorabwehr spezialisierte
Untersuchungsrichter Jean-Louis Bruguiere bereits seit 1999 gegen den
Franzosen algerischer Abstammung. Nach siebenmonatiger Haft war Said
L. im September des Jahres aber gegen Auflagen freigelassen
worden.
Da er diesen Verpflichtungen nicht nachkam, erging vor einem Jahr
erneut Haftbefehl gegen ihn. Am 24. Dezember nahm die Polizei ihn in
einem Vorort von Paris erneut fest. L. wurde wie andere
islamistische Terroristen in London für den Bosnien-Krieg rekrutiert
und 1998 in einem Trainingscamp in Afghanistan ausgebildet.
Anschließend wurde er den Angaben zufolge nach Europa
zurückgeschickt, um dort eine Terrorzelle aufzubauen.(APA/AP)