Dallas - Hohe Konzentrationen des Fettzellen-Hormons Leptin im Blut deuten auf eine deutlich erhöhtes Risiko für Herzkrankheiten hin. Das ist das Ergebnis einer schottischen Studie, die in der Zeitschrift "Circulation" veröffentlicht wurde. Leptin erlaube eine sichere und einfache Bestimmung des Körperfetts von Menschen unterschiedlichen Gewichts, betonte Studienleiter Naveed Sattar aus Glasgow. Übergewicht gilt als eindeutiger Risikofaktor für Herzleiden. Nach Angaben Sattars lässt sich aus dem Leptin-Spiegel im Blut eine wesentlich präzisere Prognose ableiten als aus der Berechnung des so genanten Body Mass Indexes (BMI). Der BMI errechnet sich aus dem Körpergewicht in Kilogramm geteilt durch die Körpergröße in Metern zum Quadrat. Als normal gelten Werte zwischen 20 und 25. Bei 25 bis 30 spricht man von Übergewicht, ab einem BMI von 30 bis 35 gilt die so genannte Adipositas als behandlungsbedürftig. Signale Sattar wies darauf hin, dass Menschen mit dem gleichen BMI-Wert unterschiedliche Mengen an Körperfett haben können. Leptin ist ein Hormon, das der Körper in den Fettzellen produziert und das normalerweise dem Gehirn signalisiert, mit dem Essen aufzuhören. Doch die Übermittlung dieses Signals scheint bei einigen übergewichtigen Menschen nicht zu funktionieren. Die Wissenschafter hatten bei der Untersuchung von rund 1.150 Männer festgestellt, dass der Leptin-Spiegel bei jenen Testpersonen, die einen Infarkt erlitten hatten oder an Arterienverschlüssen erkrankt waren, um 16 Prozent höher war als bei den übrigen Männern. Das Herzrisiko wuchs bei einem 30-prozentigen Anstieg des Leptin-Spiegels um 25 Prozent. Die Mediziner rieten allen Menschen mit erhöhten Werten dringend zu Sport und Gewichtskontrolle. (APA/AP)