Finanzen & Börse
Schub für "Plastikgeld"
Nach Euro-Einführung werden Zuwächse von bis zu 30 Prozent beim bargeldlosen Zahlen erwartet
Wien - Der Euro wird dem seit Jahren boomenden bargeldlosen
Zahlen mit Kreditkarte und Bankomat/Maestro-Karte zu einem weiteren
Wachstumsschub verhelfen. Auch das endgültige "Aus" für den
garantierten Eurocheque per Jahresanfang dürfte das "Plastikgeld"
noch beliebter machen. In den ersten Jännertagen 2002 wurden
beispielsweise Visa-Kreditkarten um 20 bis 25 mal öfter eingesetzt
als im Vorjahr. Die Europay Austria, die die Mastercard in
Österreich vertreibt, erwartet nach Zuwächsen von bisher rund 30
Prozent für das Gesamtjahr einen Anstieg um mehr als 20
Prozent.Zwei Millionen Kreditkarten
Umsätze, ausgegebene Karten, Zahl der Vertragspartner und
Bankomat/Point-of-Sale (POS)-Kassen wiesen auch im vergangenen Jahr
wieder enorme Zuwachsraten auf. Fast 2 Millionen Kreditkarten waren
per Ende des Vorjahres bei den Österreichern in Umlauf. Mastercard
hat rund 958.000 Karten (plus 10 Prozent) ausgegeben, Visa rund
860.000 (plus 6 Prozent) und die AirPlus Travel Card, die u.a. Diners
Club Karten vertreibt, rund 157.000. Zahlen kann man mit der
Mastercard bei rund 74.200 Stellen (plus 32 Prozent), Visa wird an
rund 75.300 Stellen (plus 37 Prozent) angenommen. AirPlus gibt die
Zahl der Vertragspartner mit 57.000 an.
10,8 Milliarden Euro Umsatz
Insgesamt umgesetzt wurden im Vorjahr mit Kreditkarten,
Bankomat/Maestro-Karten an den Bankomatkassen rund 10,8 Mrd. Euro,
das ist ein Anstieg um ein Drittel. Europay-Geschäftsführer Ewald
Judt erwartet heuer einen Anstieg auf mehr als 12 Mrd. Euro. 1987 als
die Bankomatkarten in Österreich eingeführt wurden, waren es gerade
100 Mill. S (7,27 Mill. Euro), zehn Jahre später bereits 38,1 Mrd. S
(2,77 Mrd. Euro).
Zuwächse bei Bankomatkassen
Erleichtert wird das Zücken der Karte beim Zahlen auch durch die
Zuwächse bei den Bankomatkassen, für die es 2001 für Handel und
Gastronomie auch diverse Förderaktionen gab. Die Zahl der
Bankomatkassen stieg im Vorjahr um 44,6 Prozent auf 58.000 Stück.
Heuer sollten es 75.000 werden, erwartet Judt.
Bei der elektronischen Geldbörse "Quick", die für kleinere
Geldbeträge und quasi als "Münzersatz" vorgesehen ist, erhöhte sich
das Zahlungsvolumen im Vorjahr auf 0,029 Mrd. Euro (plus 88 Prozent),
aufgeladen wurden 0,034 Mrd. Euro. Durchschnittlich gezahlt wurden
rund 5,7 Euro. In den ersten Jännertagen 2002 stieg die Zahl der
Quick-Transaktionen um 340 Prozent. Eine "optimistische" Erwartung
für das Gesamtjahr sei eine Verdoppelung der Transaktionen gegenüber
dem Vorjahr, als die elektronische Geldbörse rund 5 Millionen Mal zum
Einsatz kam, so Judt. (APA)