Das Wiener Unternehmen metronet nimmt das erste kommerzielle WLAN-Funknetz Europas für einen mobilen Breitband-Zugang in Betrieb. Das Netz besteht zurzeit aus etwa 20 Hot Spots, die an stark frequentierten Plätzen wie Cafes, Restaurants oder Hotels befinden. Geschäftsführer Michael McGinn will allerdings bis zum Beginn des Sommers über 100 Funkstationen österreichweit in betreiben. Dazu sollen nach den Plänen des Unternehmens auch Bahnhöfe und Flughäfen gehören. Die Liste aller verfügbaren Hot Spots wird von metronet auf seiner Webseite veröffentlicht.

Theoretischen Übertragungskapazität von 11 Mb

"Zurzeit ist die mobile Datenkommunikation kompliziert, langsam und teuer", erklärte McGinn. "Wir haben daher nach einer Lösung gesucht, die schnell und einfach zu installieren ist." McGinn sieht die Einsatzgebiete seines Netzes vor allem für E-Mail, Internet-Surfen oder lokale Services. metronet nutzt den bereits erprobten WLAN-Standard 802.11b mit einer theoretischen Übertragungskapazität von 11 Mb. Die Reichweite beträgt in Gebäuden bis zu 100 Meter, im Freien bis zu 500 Meter. Die Access-Points werden vom deutschen Technologie-Unternehmen ELSA geliefert.

Eine WLAN-Karte braucht man

Benutzer von Laptops oder PDAs benötigen für einen Internet-Zugang über metronet nur eine WLAN-Karte. User-Name und Passwort erhält der Benutzer bei der Anmeldung. Damit der Benutzer-Account nicht gekapert wird, identifiziert der Access-Point zusätzlich die WLAN-Karte des Benutzers. Für sichere Datenübertragungen in Unternehmensnetzwerke empfehlen die McGinn und CTO Stefan Poltnigg aber den Einsatz von Virtual Private Networks.

Mehrere Tarifmodelle

Das Unternehmen betreibt die Access-Points an den Hot Spots in Zusammenarbeit mit den Besitzern der Lokale. McGinn erwartet sich noch im ersten Jahr mehrere Tausend Benutzer. Der Dienst eines mobilen Internet-Zuganges über WLAN wird in mehreren Tarifmodellen angeboten. Ein Prepaid-Service, das nach Zeit abgerechnet wird, sowie Zeit- und Volumentarife für Dauerkunden im Privat- und Businessbereich. Eine besondere Version des Prepaid-Services wird in Zusammenarbeit mit paysafecard angeboten. Hier werden die Surf-Gebühren direkt von der paysafecard abgebucht. In einer ersten Testphase bis Ende Januar bietet metronet den Dienst kostenlos an. Das Unternehemen hat zurzeit zehn Mitarbeiter. (pte)