Geschlechterpolitik
Haupt freut sich über Rekordbeschäftigung bei Frauen
Prammer: "Branche, Einkommen und Beschäftigungsverhältnis von Bedeutung"
Wien - "Die Frauenbeschäftigung 2001 ist im
Jahresdurchschnitt gegenüber 2000 um rund 25.000 Beschäftigte
gestiegen. Die Zunahme gegenüber 1999, dem letzten Jahr der Regierung
Klima, sogar um rund 50.000 Beschäftigte", betonte Sozialminister Herbert Haupt in einer Presseaussendung am Freitag. "Mit diesen Zahlen kann
ich dokumentieren, dass die jetzige Bundesregierung aus FPÖ und ÖVP
für die Beschäftigung von Frauen hervorragende Voraussetzungen
geschaffen hat".Diese höchst bemerkenswerte Entwicklung stehe in grobem
Gegensatz zu den Behauptungen der Opposition, die Regierung im Allgemeinen und er als Frauenminister im Besonderen würden eine "Frauen zurück an den Herd-Politik" betreiben, betonte der Sozialminister.
Haupt bekräftigte, dass es immer sein Anliegen gewesen sei, der Beschäftigung von Frauen ein
besonderes Augenmerk zu schenken. Nun gelte es, diesen Trend, trotz
der derzeitigen Arbeitsmartklage, nicht abreißen zu lassen.
Prammer: "Nicht wegen, sondern trotz"
"Von einer Schaffung hervorragender oder auch nur
akzeptabler Voraussetzungen zur Frauenbeschäftigung kann überhaupt
keine Rede sein", erwiderte SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende Barbara
Prammer auf diese Aussagen.
"Die Frauen sind trotz, und nicht wegen der von der Regierung
gesetzten Maßnahmen berufstätig", fuhr Prammer fort.
Qualität der Beschäftigung
Von entscheidender Bedeutung zur Beurteilung der vom Sozialminister
propagierten Daten sei die Qualität der Beschäftigung. "Ein
Teilzeitjob kann nicht mit einer Vollerwerbstätigkeit verglichen
werden. Auch stellt sich die Frage, welches Einkommen die Frauen
haben und in welcher Branche sie tätig sind", präzisierte Prammer.
All das gehe aber in keinster Weise aus den Aussagen Haupts hervor.
"Was Frauen wirklich brauchen sind rechtlich abgesicherte
Vollzeitbeschäftigungsverhältnisse. Das ist die Voraussetzung zur
Eigenständigkeit der Frauen. Aber dazu fehlen die Rahmenbedingungen",
erklärte Prammer. Die SPÖ-Frauenvorsitzende forderte daher die
Weiterführung der Kindergartenmilliarde, bessere Aus- und
Weiterbildungsmöglichkeiten für Frauen, eine bessere sozialrechtliche
Absicherung während der Karenzierung und eine Frauenministerin in der
Regierung, "damit die Anliegen der Frauen durch eine eigene
Repräsentanz wieder mehr Gewicht erhalten", so Prammer abschließend. (red)