Film
Nach "Hundstage" kommt ... der Räuberhauptmann Grasel
Ulrich Seidl wälzt neue Filmpläne
Wien - Für den österreichischen Filmemacher Ulrich Seidl
scheint die Zeit der Ernte gekommen zu sein. Sein in Venedig viel
diskutierter und mit dem "Großen Preis der Jury" ausgezeichneter
Film "Hundstage" startet am Freitag, 18.1., regulär in den
österreichischen Kinos. Doch keine Ernte ohne Anstrengung: Beinahe
täglich absolviert Seidl in der kommenden Woche Auftritte bei
Bundesländer-Premieren. "Der Erfolg bedeutet in erster Linie einmal
Arbeit, Mehrarbeit", so Seidl, "doch das ist
natürlich andererseits auch eine Investition in die Zukunft." Zwischen Auftritten bei der Linz-Premiere am 15.1. im City-Kino,
bei der Wien-Premiere am 16.1. im Gartenbau-Kino und der
Graz-Premiere am 18.1. im Schubert-Kino schiebt der Regisseur am
17.1. (18.30 Uhr) noch rasch ein "Werkstattgespräch" im Filmmuseum
Albertina ein. Dessen neuer Leiter, Alexander Horwath, würdigt ihn
nämlich gemeinsam mit Erich Stroheim mit einer Retrospektive (und
zeigt in diesem Rahmen am 17.1., 20.30 Uhr, ebenfalls "Hundstage").
In Rotterdam stellt Seidl nicht nur "Hundstage", sondern im Rahmen
eines internationalen Produzententreffens auch sein neues Filmprojekt
vor: "Der Grasel". "Mit 'Der Grasel' kann ich nun endlich ein Projekt
verwirklichen, auf das ich seit 15 Jahren schon warte", erzählt
Seidl, "Der Grasel ist ein Film über den berüchtigten Volkshelden und
Räuberhauptmann Grasel, der Anfang des 18. Jahrhunderts im
Waldviertel und in Böhmen sein Unwesen getrieben hat und im ganzen
Land ein gefürchteter und lang gesuchter Räuber und Mörder war. 'Der
Grasel' ist also ein historischer Film, aber sicher nicht im Sinn
eines Kostümfilms. Für mich ist es ein Film über einen jungen Mann,
der Gewalt ausüben muss, um in Freiheit leben zu können." (APA)