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Russisches Schiedsgericht billigt Auflösung von Privatsender TV-6
Staatsnaher Lukoil-Konzern erzwang Entscheidung gegen Beresowski-Sender
Die russische Justiz hat in der
Auseinandersetzung mit staatsunabhängigen Medien auch der Auflösung
des privaten Fernsehsenders TV-6 zugestimmt. Der Fernsehsender, der
mehrheitlich dem aus Russland geflohenen Medienmagnaten Boris
Beresowski gehört, dürfe wegen Verschuldung des Mutterkonzerns MNWK
aufgelöst werden, entschied das oberste Schiedsgericht am Freitag in
Moskau. Die Mediengesellschaft MNWK kündigte an, in Berufung zu
gehen. Das staatsnahe Erdöl-Unternehmen Lukoil hatte als Medieninvestor
die zuvor von untergeordneten Gerichten aufgehobene Entscheidung
erzwungen. Im Vorjahr hatte der staatlich gelenkte Gaskonzern Gasprom
die Auflösung des regierungskritischen Medienkonzerns Media-Most und
eine redaktionelle Umbesetzung des bis dahin regierungskritischen
Senders NTW erreicht (
etat.at
berichtete). Daraufhin waren zahlreiche populäre
Journalisten zu TV-6 gewechselt. Kritiker werfen der Staatsmacht vor,
mit Hilfe der politisch gelenkten Justiz gegen unbequeme Medien
vorzugehen. (APA/dpa)