Österreich
Junger Schwarz-Afrikaner in Wien auf offener Straße attakiert
Motiv wohl Rassismus, Ignoranz von Bus-Fahrgästen vielsagend
Wien - Ein 17-jähriger Schwarz-Afrikaner, ist am
Mittwochabend in Wien-Brigittenau auf offener Straße mit einem Messer
verletzt worden. Dies teilte das Integrationshaus am Freitag in
einer Aussendung mit. Der Jugendliche, Bewohner der Clearingstelle
für unbegleitete minderjährige Fremde, erlitt demnach eine mehr als
zehn Zentimeter lange, klaffende Schnittwunde am Kopf. Rassistische
Motive für den Angriff seien nicht auszuschließen, hieß es. Der
Pressestelle der Bundespolizeidirektion lagen zu dem Fall keine
Informationen vor, hieß es auf Anfrage. Der 17-jährige Schwarz-Afrikaner war laut der Aussendung mit einem
Freund in der Stromstraße unterwegs. Während dieser telefonierte, sei
der Jugendliche von einem Mann, vermutlich ein Österreicher, im
Vorbeigehen zunächst gegrüßt und dann mit den Worten "black man"
angesprochen worden. Plötzlich sei der Afrikaner von hinten
attackiert worden. Der Angreifer verletzte ihn schwer.
Das Opfer habe zwar um Hilfe gerufen, der laut Integrationshaus
offensichtlich aus rassistischen Motiven handelnde Täter konnte aber
unerkannt und unbehelligt flüchten. Der Jugendliche fuhr mit dem Bus
zurück zu seiner Wohnstätte. Nach der Erstversorgung wurde er von der
Rettung ins Donauspital gebracht.
In diesem Zusammenhang wurde vom Integrationshaus auch kritisiert,
dass niemand dem Verletzten geholfen hatte. Die Fahrgäste hätten die
Verletzung bemerkt, aber keinerlei Hilfe angeboten. (APA)