"Ältere Führungskräfte werden in Zukunft im Management gehalten werden, weil es sich Unternehmen nicht leisten können, das Wissen der ,50 Plus' brach liegen zu lassen. Allerdings werden fixe Anstellungen zunehmend freien Dienstnehmerverträgen weichen", weiß Christoph la Garde, Managing Partner von H. Neumann International, Management Consulting. In Deutschland ziehen bereits 10.000 Interimsmanager von Unternehmen zu Unternehmen. Und die Zahl steigt. Die neue Art zu arbeiten ist für Unternehmen viel versprechend und für Manager, die das Verhältnis von Arbeit und Leben eigenständig gestalten wollen, interessant. Auch in Österreich erfreut sich der Manager auf Zeit steigender Beliebtheit: "Interimsmanager sind Retter in der Not. Ihre Arbeit beginnt, wo jene des Strategieberaters endet", ist la Garde überzeugt. Wenn la Garde für seine Kunden Manager auf Zeit sucht, greift er auf ein europäisches Netzwerk zurück. Manager auf Zeit verfügen über nötiges Know-how, sind sofort einsatzbereit. Unternehmen buchen ältere Manager auf Zeit, die in der Projektabwicklung als Mentor agieren. Doch die in den Datenbanken gespeicherten Kandidaten sind alles andere als ausrangierte Manager, die knapp vor der Pension ihre Führungsposition verloren haben, vielmehr beträgt das Durchschnittsalter - so la Garde - frische 42 Jahre. "Das sind Umsetzer und keine Flipchart-Akrobaten", typisiert der Personalberater die Vertreter der Spezies Interimsmanager. Für den Turnaround eines österreichischen Industrieunternehmens etwa habe Neumann einen Extopmanager eines 180.000-Mitarbeiter-Konzerns eingesetzt, der in der Folge bei seinem temporären Arbeitgeber zum CEO avancierte. Wurden früher zu 90 Prozent Manager für Schönwetterprojekte gesucht, nehme die Nachfrage nach Sanierern nun rapide zu: "Heuer gehen mit Sicherheit 20 Prozent der Mandate Richtung Restrukturierung und Downsizing, denn in Rezessionsphasen steigen finanznahe Projekte", prognostiziert la Garde. Das bedarf neben Erfahrung eines überdurchschnittlichen Quantums an Flexibilität, Kommunikationsfähigkeit und sozialer Kompetenz. Denn schließlich haben diese "Retter in der Not" temporär Führungs- und Entscheidungskompetenz. Flexibilität Der Tagsatz für Topmanager auf Zeit beträgt etwa 20 Prozent mehr als jener ihrer festangestellten Kollegen. Für Unternehmen kommt die Provision für die Vermittler hinzu. Dafür sparen sich die Auftraggeber alle Sozialleistungen und können sich überdies jederzeit von ihrem externen Helfer trennen.

Die durchschnittliche Einsatzdauer beziffert La Garde mit 60 bis 70 Beratertagen pro Projekt, an deren Ende sich ein guter Contractor selbst wegrationalisiert habe. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, zug)

Christoph La Garde ist Referent und Coach in Johanna Zugmanns nächster Karriere Lounge am 25. 1. 2002 zum Thema Interimsmanagement.
Die Teilnehmer erhalten Tipps, ob und wie sie sich als Jobnomade qualifizieren önnen.

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