Nahost
Österreich soll Beziehungen zu Palästinensern nützen
Israels Vize-Verteidigungsministerin Rabin-Pelosoff: "Auf Weg des Friedens bringen" - Arafat "kein Ansprechpartner" mehr
Wien - Österreich könnte im Nahost-Konflikt seine
traditionell guten Beziehungen zu den Palästinensern nützen, um sie
auf den Weg des Friedens zu bringen, meint die stellvertretende
israelische Verteidigungsministerin Dalia Rabin-Pelosoff in einem
Interview mit dem "Kurier" (Samstag-Ausgabe). Die Politikerin der
Arbeiterpartei und Tochter des ehemaligen israelischen
Ministerpräsidenten Yitzhak Rabin bekräftigte, dass
Palästinenserpräsident Yasser Arafat "für uns kein Ansprechpartner"
mehr sei. Auch ihr verstorbener Vater hätte das derzeitige Verhalten
Arafats nicht toleriert. "Wenn er seine Leute nicht dazu bringen kann, von Terrorattacken
Abstand zu nehmen, dann kann er sein Volk nicht repräsentieren", wird
Rabin-Pelosoff zitiert. Sicher sei, dass ihr im Jahr 1995 ermordeter
Vater "das Verhalten Arafats in den vergangenen eineinhalb Jahren
nicht toleriert hätte". Sie räumt aber ein, dass im
Nahost-Friedensprozess wahrscheinlich "vieles anders gekommen" wäre,
wenn Rabin länger im Amt geblieben wäre. Allerdings hätten sich die
Zeiten seit 1995 geändert. "Vieles von dem, was damals galt, ist
heute irrelevant."
Gezielte Tötungen verteidigt
Rabin-Pelosoff verteidigte im "Kurier"-Interview die "gezielten
Tötungen" von potenziellen Terroristen: "Das müssen wir tun, um die
Sicherheit zu gewährleisten". Der Dialog mit den Palästinensern solle
weitergeführt werden, auch wenn die Gewalt anhalte.
"Geschockt" zeigt sich Rabin-Pelosoff über die Tatsache, dass die
FPÖ unter Jörg Haider bei den Wahlen so viele Stimmen bekommen konnte
und jetzt sogar Regierungsverantwortung in Österreich trage. (APA)