Literatur
Marie Marcks erhielt den "Göttinger Elch"
Satirepreis dotiert mit 3333,33 Euro, einer Elch-Brosche sowie 99 Dosen Elch-Suppe
Göttingen - Die Heidelberger Grafikerin und Zeichnerin
Marie Marcks, 79, ist am Samstag mit dem Satirepreis "Göttinger Elch" für ihr Lebenswerk
ausgezeichnet worden. Der Preis - 3333,33 Euro, eine massiv-silberne
Elch-Brosche sowie 99 Dosen Elch-Suppe - wurde während einer
Feierstunde im historischen Rathaus überreicht. Marcks sei
eine "große Künstlerin, Chronistin, Feministin und Moralistin, deren
Arbeiten gesellschaftliche Veränderungen über Jahrzehnte nicht nur
begleitet, sondern vorangetrieben haben", hieß es in der Begründung
der Jury.
Nach Studien der Kunst und Architektur arbeitete sie
zunächst als freie Malerin und Grafikerin. Ab 1963 veröffentlichte
sie Karikaturen in der "Süddeutschen Zeitung" sowie in zahlreichen
anderen Medien wie der "Zeit", "Pardon", "Vorwärts" oder "Titanic".
Zudem veröffentlichte sie mehr als 25 Bücher und übernahm mehrere
Gastprofessuren.
Mit dem "Elch-Preis" will die Stadt Göttingen die satirische Kunst
fördern. Bisherige Preisträger waren Clodwig Poth, Robert Gernhardt,
Gerhard Polt und Harry Rowohlt. Den Namen entlehnt der Preis dem von
F.W. Bernstein geprägten Motto einer in Göttingen initiierten
Ausstellung. Es lautete: Die größten Kritiker der Elche waren früher
selber welche. (APA/dpa)