Wien - Trotz der Verstimmung zwischen Wien und Prag wegen des AKW Temelin gibt es noch immer österreichische Energieunternehmen, die in Tschechien investieren wollen. So hat der nach eigenen Angaben größte heimische Windstromproduzent, die niederösterreichischen WEB Windenergie AG, kürzlich die Tochterfirma "WEB Vetrna energie" mit Sitz in Brünn gegründet. Gemeinsam mit tschechischen Partnern plane man derzeit ein Projekt auf der böhmisch-mährischen Höhe nahe Iglau, schreibt das Unternehmen in einer Aussendung. Anfang 2003 sollen dort laut WEB zwei Windkraftanlagen aus dänischer Produktion ans Netz gehen. Lukrative Einspeisetarife Ausschlaggebend für den Einstieg der WEB in Tschechien seien die dortigen Einspeisetarife für Windkraft gewesen, erläutert Andreas Dangl, Vorstand der WEB Windenergie AG. "Der neue 'Wind'-Tarif in Tschechien beträgt seit kurzem drei Kronen (0,0930 Euro/1,280 S) pro Kilowattstunde (kWh) und somit um ein Drittel mehr als im neuen Entwurf in Niederösterreich vorgesehen. Warum sollten wir also unser Kapital nicht in Tschechien investieren?", so Dangl. Derzeit betreibt die WEB Windenergie Gruppe mit Bürgerbeteiligungsmodellen 39 Windkraftanlagen - 25 in Österreich und 14 in Deutschland. Ihre Jahresstromproduktion von 46 Mill. kWh entspricht dem Jahresverbrauch von etwa 15.500 Haushalten.(APA)