International
Terrorismus: Ankara hofft auf Geld aus Washington
Regierungschef Ecevit will in den USA den Irak ebenfalls zum Thema machen
Ankara - Der türkische Regierungschef Bülent Ecevit
ist am Montag zu einem fünftägigen USA-Besuch aufgebrochen. Im
Mittelpunkt seiner Gespräche in Washington steht der Kampf gegen den
internationalen Terrorismus. Ecevit wiederholte vor seinem Abflug
seine Bitte um finanzielle Unterstützung der USA, falls die Türkei
das Kommando über die internationale Friedenstruppe in Afghanistan
übernimmt. Die Türkei hat die Entsendung von 261 Soldaten nach Afghanistan
angekündigt, um dort die internationale Friedenstruppe zu
unterstützen. Diese Zahl soll auf 500 aufgestockt werden, falls die
Türkei im Frühjahr von den Briten das Kommando über die Truppe
übernimmt.
Ecevit will US-Präsident George W. Bush auch seine Bedenken gegen
eine Ausdehnung der Anti-Terror-Kampagne auf Irak darlegen. Die
Türkei befürchtet für den Fall eines weiteren Militärangriffs auf den
Irak das Auseinanderbrechen des Nachbarlandes und die Schaffung eines
kurdischen Separatstaates.
Neben politischen Themen will sich Ecevit, der von vier Ministern
und zahlreichen Geschäftsleuten begleitet wird, um
Handelserleichterungen und eine Vertiefung der wirtschaftlichen
Beziehungen bemühen. Die Wirtschaft sei "das schwächste Glied in
unserer strategischen Zusammenarbeit mit den USA", hatte Ecevit im
Vorfeld des Besuchs erklärt.(APA/AP/dpa)