Wien - Schlussverkauf beim FC Chelsea. Der Londoner Nobelklub will nicht weniger als sieben Stars aus seinem Megakader loswerden, darunter Stars wie den französische Weltmeister Emmanuel Petit und Kapitän Marcel Desailly. Petit ist dabei ein ganz spezieller Fall. Der Defensivmann wurde erst vergangenen Sommer vom FC Barcelona um 7 Millionen Pfund (11,4 Mio €) verpflichtet. Nun ist er um wohlfeile 5 Mio Pfund (8 Mio €) zu haben. In seinen sechs Monaten in London kam der 31-jährige, durch eine Knöchelverletzung zurückgeworfen, gerade einmal auf 17 Einsätze. Zu dieser wenig beeindruckenden sportlichen Bilanz kommen auch Verstimmungen abseits des Spielfeldes. Petit äußerte sich einerseits abfällig über das Trainingsgelände des Klubs ("Der ist für Amateure, gerade gut genug um Kartoffeln zu züchten.") und stellte andererseits öffentlich die Fähigkeit des Teams in Frage, um den Meistertitel mitspielen zu können. Derzeit liegt Chelsea mit acht Punkten Rückstand auf Leader Manchester United auf Platz sechs. Kurswechsel? Die Einkaufspolitik der Blauen hat bisher nicht den gewünschten Erfolg gezeitigt. In den letzten Jahren fiel man durch die Verpflichtung einer ganzen Reihe europäischer Klassespieler auf, die den Höhepunkt ihrer Leistungsfähigkeit allerdings schon überschritten hatten. Für sie wurden zudem oft überhöhte Preise gezahlt. Der Erfolg blieb aus. Trotz der teuren Mannschaften konnte bisher mit Ausnahme des FA Cups 2000 kein großer Titel gewonnen werden. Dafür hat man nun einen riesenhaften, überaltetern Kader am Hals. Möglich, dass der Verein nun die Notbremse ziehen will. Neben Petit sollen Mario Standic, sowie die Ex-Barcelona-Spieler Albert Ferrer und Winston Bogarde sofort abgegeben werden, Kapitän Desailly kann im Sommer gehen. Wegen ihrer Eskapaden in Ungnade gefallen sind Jody Morris und Celestine Babayaro. (rob)