Sarajewo - US-Spezialeinheiten sind einem
Zeitungsbericht zufolge zur Festnahme des als Kriegsverbrecher
gesuchten Serbenführers Radovan Karadzic nach Bosnien-Herzegowina
verlegt worden. Die Ranger seien in dem Land eingetroffen, um den
seit Jahren untergetauchten Ex-Politiker nach zwei Monaten genauer
Überwachung zu fassen, berichtete die bosnisch-serbische Tageszeitung
"Nezavisne novine" (Banjaluka) am Montag. Mehr als 300 Ranger seien an drei verschiedenen Stellen in Bosnien
in Position gegangen, schrieb das Blatt unter Berufung auf
Informationen aus der NATO-geführten Friedenstruppe SFOR. Sie seien
nur für diese eine Aufgabe im Einsatz. US-Vertreter hätten zur
Festnahme des vom UNO-Kriegsverbrechertribunal gesuchten Karadzic ein
Abkommen mit dem montenegrinischen Präsidenten Milo Djukanovic
getroffen, der die Grenze zu Bosnien dicht machen wolle.
In dem Bericht wird auch der ebenfalls als Kriegsverbrecher
angeklagte bosnisch-serbische General Ratko Mladic erwähnt, der sich
in Belgrad versteckt halte. "Während die Festnahme von Mladic von den
diplomatischen Beziehungen zwischen Den Haag und Belgrad abhängt, ist
der Fall des früheren Führers der bosnischen Serben (Karadzic)
komplexer", schreibt das Blatt. Offizielle Stellen in Bosnien
kommentierten den Bericht zunächst nicht. (APA/dpa)