Kolumbien
Vermittler bemühen sich um Lösung in letzter Minute
UNO-Sondergesandter James LeMoyne will Wiederaufnahme der Friedensgespräche erwirken
Bogota - Kurz vor Ablauf eines Ultimatums der
kolumbianischen Regierung an die FARC-Rebellen haben sich
internationale Vermittler unter Hochdruck um eine Rettung des
Friedensprozesses bemüht. Der UNO-Sondergesandte James LeMoyne sprach
am Montag in der Sicherheitszone im Süden des Landes erneut mit den
Revolutionären Streitkräften Kolumbiens (FARC), um eine
Wiederaufnahme der Friedensgespräche in letzter Minute zu erwirken.
Der Friedensbeauftragte der Regierung, Camilo Gomez, brach mit
Unterhändlern aus zehn Staaten in die entmilitarisierte Zone auf. Falls es ihm und den anderen internationalen Vermittlern gelinge,
die FARC zu Zugeständnissen an die Regierung zu bewegen, müssten
beide Seiten den Dialog unverzüglich wieder aufnehmen, forderte
UNO-Vertreter LeMoyne. Nach seinen Angaben sollten auch
Kirchenvertreter an den Verhandlungen in letzter Minute teilnehmen.
Neben der UNO vermitteln in Kolumbien Vertreter Frankreichs,
Spaniens, Italiens, Schwedens, Norwegens, der Schweiz sowie aus
Kanada, Kuba, Mexiko und Venezuela.
Im Kern des Streits zwischen Regierung und der größten
Guerilla-Organisation Südamerikas steht die entmilitarisierte
Sicherheitszone, die etwa die Größe der Schweiz hat. Die Rebellen
verlangen ein Ende der militärischen Kontrollflüge über das Gebiet,
was die Regierung jedoch strikt ablehnt. Sie wirft den Guerilleros
vor, die Schutzzone zum Drogenhandel und zum Verstecken von Geiseln
zu nutzen. (APA/AP)