Wirtschaft
Schwache Konjunktur bringt auch Möbelindustrie in Schwierigkeiten
Exportgeschäft als Retter in der Not
Köln/Linz - Den allgemeinen Konjunkturabschwung bekam im
vergangenen Jahr auch die Möbelindustrie stark zu spüren. Derzeit
müsse in der Branche von einer sehr schwierigen Situation gesprochen
werden, betonte Heinrich Reinthaler, Geschäftsführer-Stellvertreter
der Sparte Industrie der Wirtschaftskammer Oberösterreich, vor
Journalisten auf der Internationalen Möbelmesse in Köln. Probleme würden nach wie vor die Konzentration im Möbelhandel und
Billigimporte - aus Osteuropa - bereiten, vor allem im
Sitzmöbelbereich, so Reinthaler: "In Oberösterreich mussten sogar
einige Betriebe geschlossen werden." Das zum Teil schwache Geschäft
im Inland versuche man durch verstärkte Exportbemühungen zu
kompensieren, erklärte der Geschäftsführer-Stellvertreter: "Mit
teilweise beachtlichen Zuwächsen."
Gewisse Zurückhaltung seitens der Konsumenten
Es sei nach wie vor eine gewisse Zurückhaltung seitens der
Konsumenten zu spüren - nicht zuletzt wegen des 11. September, sagte
der Geschäftsführer des Rieder Naturmöbelherstellers Team 7, Georg
Emprechtinger. Die Ereignisse haben offensichtlich die Kauflust
allgemein gebremst. Er könne sich aber vorstellen, dass die Branche
langfristig profitiere: "Die Leute haben noch Geld im Sack, das sie
nicht fürs Reisen ausgegeben haben."
Zwölf der insgesamt 30 österreichischen Aussteller auf der
weltgrößten Messe der Branche in Köln stammen aus dem "Möbelland"
Oberösterreich. Was laut Reinthaler einmal mehr die Bedeutung des
Landes ob der Enns unterstreiche. Nehme man doch im
Bundesländervergleich sowohl beim Produktionsvolumen als auch bei den
Beschäftigten bundesweit den ersten Platz ein.
Mehr als 1.500 Aussteller aus 50 Ländern präsentieren noch bis 20.
Jänner ihre Produkte und Dienstleistungen auf einer
Gesamtausstellungsfläche von knapp 300.000 Quadratmetern.(APA)