Frankfurt - Nach der Fast-Pleite der Düsseldorfer Traditions-Airline LTU gerät einem Medienbericht zufolge nun auch der Konkurrent Aero Lloyd ins Trudeln. Angesichts erheblicher Umsatzeinbußen in diesem Winter habe das Unternehmen bei der Bayerischen Landesbank um einen Kredit von 20 Mill. Euro (275 Mill. S) angesucht, berichtet das "Handelsblatt" am Montagabend in seiner Internetausgabe unter Berufung auf Aero-Lloyd-Geschäftsführer Wolfgang John. Allerdings habe das Unternehmen das auch schon einmal nach dem Golfkrieg getan. Die Bayerische Landesbank ist über ihre Beteiligungsgesellschaft Sigma mit 66,3 Prozent Hauptgesellschafter der Aero Lloyd Flugreisen GmbH & Co. KG. Das Unternehmen ist mit rund 1100 Beschäftigten und rund 400 Millionen Euro Umsatz Deutschlands fünftgrößte Ferienfluggesellschaft. Ein Vertreter der Pilotenvereinigung Cockpit sagte dem Handelsblatt zufolge, ohne diesen Kredit wäre Aero Lloyd "bereits in den ersten Monaten dieses Jahres in sehr ernsthafte wirtschaftliche Turbulenzen geraten." Die Aero-Lloyd-Piloten hätten deshalb schon auf die für 2002 und 2003 ausgehandelte Gehaltserhöhung von 2,8 Prozent verzichtet. Zudem müsse das gesamte Cockpit-Personal bis zum 30. April 2002 zwei Wochen Urlaub beantragen. Das sei ein "schmerzhafter finanzieller Beitrag zur Krisenbewältigung".(APA/Reuters)