IT-Business
Stärkung des IKT-Sektors bringt kräftige Beschäftigungsimpulse
Sozialpartnerspitze präsentiert Beiratsstudie zur "Digitalen Wirtschaft"
Die Stärkung der heimischen digitalen Wirtschaft
bringt entscheidende Beschäftigungsimpulse und schafft Arbeitsplätze,
betont der Präsident der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) Christoph
Leitl, der heute, Dienstag, gemeinsam mit den Präsidenten Fritz
Verzetnitsch (ÖGB), Herbert Tumpel (AK) und Rudolf Schwarzböck
(Präsidentenkonferenz der Landwirtschaftskammern) die jüngste
Beirats-Studie "Digitale Wirtschaft" präsentierte. Einig sind sich
die Sozialpartner über die Wichtigkeit, Experten im eigenen Land
auszubilden, statt Fachleute über Green Cards ins Land zu holen.Sprunghaft
Die Beschäftigung in der Informations- und
Kommunikationstechnologie (IKT) ist in den vergangenen beiden Jahren
sprunghaft angestiegen. Im Mai 2001, so Leitl, waren in diesem
Bereich in Österreich mehr als 111.000 Personen beschäftigt, was
gegenüber Mai 1999 einem Zuwachs von fast 12 Prozent entspricht. Im
Vorjahr wurde in der IKT-Sparte ein Umsatz von 28,5 Mrd. Euro (392
Mrd. S) erwirtschaftet. Bis zum Jahr 2003 werden 13.000 zusätzliche
Spezialisten gebraucht, verwies Leitl auf eine Wifo-Studie.
In den IKT-verwandten Bereichen geht man von über 200.000
Beschäftigten aus. Allein die Betreiber von mobilen
Telekommunikationsnetzen haben in den vergangenen drei Jahren direkt
und indirekt rund 10.000 Arbeitsplätze geschaffen unterstrich Leitl.
Wertschöpfung,
Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung
Für die Zukunft wünscht sich Leitl ein umfassendes IKT-Konzept von
Regierung und Sozialpartnern mit dem Ziel Wertschöpfung,
Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung zu steigern. Durch Aus- und
Weiterbildungsmaßnahmen sollen möglichst alle Österreicher mit
digitalen Technologien umgehen können.
Mit Hinweis auf die in der vorliegenden Studie kritisierten
Schwachstellen der Förderungspolitik fordert Leitl eine Ausweitung
des Forschungsfreibetrages auf Aufwendungen für Wirtschaftsgüter des
Anlagevermögens und für Softwareentwicklung.
Laut Studie hat bereits die Hälfte der Österreicher über 14 Jahre
einen Internetzugang. Für mehr als ein Drittel der unselbstständig
Beschäftigten gilt das im Büro, für 40 Prozent zu Hause. Weitere 7
Prozent nutzen das Internet in der Schule oder an der Universität. 22
Prozent der Österreich sind fast täglich im Internet. 60 Prozent
verfügen über einen PC im Haushalt.
92 Prozent der österreichischen Unternehmen mit mehr als 9
Beschäftigten setzten im Unternehmen den Computer ein. Rund 40
Prozent der österreichischen Internetnutzer nutzen das Netz für
Einkäufe, 23 Prozent shoppen häufig online, weitere 17 Prozent
gelegentlich. Den Löwenanteil der E-Commerce-Umsätze trägt in
Österreich der Handel mit einem Umsatz von 4,4 Mrd. Euro. Der
entsprechende Umsatz in der Sachgütererzeugung betrug 3,2 Mrd. S,
heißt es in der Studie (August 2001).
Im Juni 2001 gab es in Österreich 6 Mill. Handy-Nutzer was einer
Marktdurchdringung von 74 Prozent entspricht. (APA)