Amerika
Guatemala: Ex-Diktator bleibt weiter Parlamentspräsident
Rios Montt werden schwere Menschenrechts- verletzungen vorgeworfen
Guatemala - Gegen den erbitterten Widerstand der
Opposition ist der ehemalige guatemaltekische Militärdiktator
Ex-General Efrain Rios Montt zum dritten Mal zum
Parlamentspräsidenten gewählt worden. Für den 75-Jährigen
stimmten am Montag (Ortszeit) 63 Abgeordnete des rechtsgerichteten
Regierungslagers, gegen ihn 35 Parlamentarier der Opposition. Rios Montt hatte sich im März 1982 an die Macht geputscht und das
mittelamerikanische Land bis zum August 1983 mit harter Hand regiert.
In dieser Zeit ließ er im Zuge einer "Politik der verbrannten Erde"
ganze Ortschaften in ländlichen Gebieten ausradieren, deren Einwohner
der Zusammenarbeit mit der linksgerichteten Guerilla verdächtigt
wurden. Dem Ex-General werden Massaker an Indigenas und andere
schwere Menschenrechtsverbrechen zur Last gelegt, für die er bisher
noch nicht zur Rechenschaft gezogen wurde. Rios Montt ist Aktivist
einer nordamerikanischen protestantischen Fundamentalistensekte.
Kirchliche Menschenrechtsorganisationen machen ihn für die Ermordung
von mindestens 15.000 Menschen verantwortlich. (APA)