Panorama
"Ich habe keine Ahnung, worum es geht"
Angeblicher "Verführer" von Prinz Harry bestreitet jede Schuld
Ein 19 Jahre alter Freund des britischen
Prinzen Harry (17) hat bestritten, diesen zum Konsum von Haschisch
verführt zu haben. "Das hat mit mir alles nichts zu tun. Ich habe
keine Ahnung, worum es geht", sagte Guy Pelly einem Reporter der
britischen Boulevardzeitung "The Mirror". Zuvor hatten Mitarbeiter
des Palastes von St. James, des Amtssitzes von Harrys Vater Prinz
Charles, im Gespräch mit Journalisten Pelly als den Verführer namhaft
gemacht, der den Prinzen auf Abwege gebracht habe. Pelly, der einer wohlhabenden Unternehmerfamilie entstammt und
entfernt mit dem Königshaus verwandt ist, gehörte unter anderem zu
jener Jagdgesellschaft, in der auch Harry gerne mit seinem Vater hoch
zu Ross einer Meute von Hunden und einem Fuchs nachsetzte. Er
begleitete Harry im vergangenen Frühjahr auch zu einem Turnier der
englischen Rugby-Nationalmannschaft. Pellys Eltern sagten Reportern,
ihr Sohn habe ihnen nie etwas über Drogen erzählt: "Wir möchten
nicht, dass er zum Sündenbock gemacht wird."
Nachdem eine Sprecherin der Polizei in der Grafschaft Wiltshire am
Montag erklärt hatte, Harry werde "genauso wie jeder andere
Jugendliche" behandelt, herrschte am Dienstag Schweigen über mögliche
Ermittlungen gegen den Prinzen. Mit dem Konsum von Haschisch und dem
Trinken von Alkohol in einer Gaststätte - noch dazu nach der
Sperrstunde - hätte er sich strafbar gemacht. "Das ist allenfalls
eine Verwarnung wert", sagte ein Polizeibeamter lediglich.
Der britische Innenminister David Blunkett hat bereits viel
Verständnis für Prinz Charles erkennen lassen, der seinen jüngsten
Sohn zur Abschreckung auf Besuch in eine Drogenklinik schickte. "Ich
fühle mit ihm", sagte Blunkett über Charles. "Als Vater von drei
Söhnen finde ich, dass er die Sache wirklich gut im Griff behalten
hat." (APA/dpa)