Wien - Das vom Feuerfesthersteller RHI angekündigte
Restrukturierungsprogramm sei gut für das Unternehmen und die
Gläubigerbanken, aber schlecht für die Aktie, lautet die Einschätzung
des zuständigen Analysten der Raiffeisen Zentralbank (RZB), Alfred
Steininger. Der Restrukturierungsprozess werde es der RHI ermöglichen
weiter zu existieren, so dass die Bankverbindlichkeiten aus künftigen
Cash Flows bedient werden können.
Dank der Umwandlung eines Teils der Verbindlichkeiten in
nachrangiges Kapital könne ein Eigenkapital ausgewiesen und
bilanziert werden. Die RHI habe nun kein Liquiditätsproblem mehr, der
Fokus des Managements liege klar auf Schuldenabbau. "Wir glauben,
dass die RHI überleben wird", gibt sich Reisinger zuversichtlich.
Viel Fantasie eingepreist
Privatanlegern rät der Experte aber trotzdem von einem Engagement
in der Aktie ab. Im aktuellen Kursniveau sei schon viel Fantasie
eingepreist. "Vielleicht weil alles Negative nun heraußen ist,
vielleicht weil Draxler als beinharter Sanierer bekannt ist, gibt es
jetzt spekulative Käufe", meinte Steininger. "Wenn ich einen
Unternehmenswert berechnen würde, käme ich aber klar unter 4 Euro je
Aktie", so der Analyst weiter.
Am Dienstag gegen 16:15 Uhr notierte die RHI-Aktie an der Wiener
Börse mit 4,38 um 2,7 Prozent unter dem gestrigen Schlusskurs von
4,50 Euro. (APA)