IT-Business
Düstere Stimmung in der deutschen EDV-Branche
Geschäftsklima auf dem niedrigsten Stand seit sieben Jahren
Bei den lange Jahre erfolgsgewohnten
Softwarefirmen und EDV-Dienstleistern in Deutschland wird die
Stimmung immer düsterer. Nur noch vereinzelt rechneten die
Unternehmen mit einer positiven Geschäftsentwicklung in den kommenden
Monaten, teilte das Münchner Institut für Wirtschaftsforschung
(ifo)
nach der Befragung von 461 Unternehmen mit.
Am niedrigsten Stand seit Einführung der Umfrage
Ein Jahr zuvor seien noch zwei Drittel der Befragten optimistisch
gewesen. Das Geschäftsklima bei den EDV-Firmen sei mittlerweile auf
dem niedrigsten Stand seit Einführung der Umfrage vor sieben Jahren.
Unter fünf Prozent
Für 2002 rechnet das Institut aber zumindest noch mit einem
Wachstum in der Branche. Dieses werde allerdings wie schon 2001
wieder unter fünf Prozent liegen. Im Jahr 2000 waren die Erlöse der
Branche in Deutschland noch um neun Prozent auf 58,8 Mrd. Euro (809
Mrd. S) gestiegen. Im Vergleich zur deutschen Gesamtwirtschaft stehe
die Branche aber immer noch recht gut da, erklärte das ifo.
Fehlende Aufträge
Dennoch mehren sich die negativen Signale. So habe im dritten
Quartal 2001 nur noch knapp jedes vierte Unternehmen die aktuelle
Lage als gut bezeichnet. Jeder zweite Testteilnehmer habe über
fehlende Aufträge geklagt. Erstmals seit Einführung der Umfrage habe
zudem die Zahl der Einstellungen nicht über der von Kündigungen
gelegen.
Software und
Beratungsdienstleistungen
Rund zwei Drittel des Branchenumsatzes in Deutschland entfallen
laut ifo weiterhin auf die Entwicklung von Software und
Beratungsdienstleistungen. In diesem Bereich sei der ohnehin
spärliche Auftragseingang im zweiten und dritten Quartal des
vergangenen Jahres fast gänzlich eingebrochen. Der Bestelleingang sei
erstmals ins Negative gerutscht. (APA/dpa)