Tokio - Die Bank of Japan (BoJ) befürchtet nach Einschätzung von Analysten bei einigen japanischen Banken offenbar einen Liquiditätsengpass zum Abschluss des Fiskaljahres Ende März. Die BoJ änderte am Mittwoch ihre Geldpolitik zwar wie erwartet nicht, beschloss aber die Anerkennung weiterer Sicherheiten für die Bankenrefinanzierung. Analysten fürchten, bei vielen Banken könne zum Ende des Fiskaljahres wegen der vielen schlechten Kredite das Geld knapp werden. In den vergangenen Tagen hatte die BoJ allerdings Schwierigkeiten, mehr Liquidität in den Geldmarkt zu pumpen. Die Beschlüsse des geldpolitischen Rats der BoJ vom Mittwoch sehen vor, den Refinanzierungsrahmen beleihbarer Sicherheiten für die Geschäftsbanken um bis zu 600 Mrd. Yen (5,13 Mill. Euro/70,6 Mill. S) aufzustocken. Demnach sollen sich die Banken mit forderungsbesicherten Wertpapieren, besicherten kurzfristigen Geldmarkttiteln sowie mit Anleihen mit einer Laufzeit bis zu einem Jahr bei der BoJ frisches Geld besorgen können. Mit den angekündigten neuen Refinanzierungsmöglichkeiten zielt die Notenbank nach Ansicht von Händlern auf bestimmte Sorgenkinder in der Finanzbranche, die am meisten mit Not leidenden Krediten zu kämpfen haben. Volkswirte begrüßten die Entscheidung. "Die Ausweitung der beleihbaren Sicherheiten ist ein vernünftiger Schritt, um diejenigen effizienter mit Liquidität auszustatten, die sie benötigen", sagte Masayuki Ebira von der Barclays Bank. Der Chefstratege bei Tokyo-Mitsubishi Securities, Jun Ishii, sagte: "Bei den unsicheren Finanz-Kandidaten ist die Liquidität ausgetrocknet. Für den Fall, dass das zu einer Kettenreaktion, einer Finanzkrise führen könnte, will die Regierung zu allen Mitteln greifen können." Die BoJ beließ die Guthaben der Geschäftsbanken bei der Zentralbank in der Bandbreite von zehn bis 15 Bill. Yen. Die japanische Zentralbank ließ den symbolischen offiziellen Diskontsatz bei 0,10 Prozent, nachdem dieser im September von 0,25 Prozent gesenkt worden war. (APA/Reuters)