Linz - Von "schweren organisatorischen und kommunikativen Mängeln" spricht Oberösterreichs Gesundheitslandesrätin Silvia Stöger (SP) im Fall eines 19-jährigen Unfallopfers, der mit dem Notarztwagen von Oberösterreich nach Wien gefahren werden musste, weil ihn kein Arzt im Land ob der Enns operieren wollte. Als Sofortmaßnahme sollen die Notfallprozeduren überprüft werden. Der junge Mann hatte am Wochenende bei einem Verkehrsunfall einen lebensgefährlichen Luftröhrenriss erlitten und war zunächst in das Krankenhaus Grieskirchen gebracht worden. Die dortigen Mediziner nahmen Kontakt mit den Allgemeinen Krankenhäusern in Wels und Linz auf. Die diensthabenden Mediziner erklärten aber, die Verletzung sei so kompliziert, dass nur Spezialisten in Wien operieren könnten. Nach einer Überprüfung stellte sich am Dienstagnachmittag nun heraus, dass zumindest am AKH Linz der zuständige Primar Christoph Gross von dem Vorfall gar nicht informiert worden war. Er sei sehr wohl "bereit und fähig gewesen", den Eingriff durchzuführen, erklärte er am Dienstag. Im Büro der Landesrätin vermutet man, das der Fall in Wels ähnlich liege, eine Bestätigung war zunächst nicht zu erhalten. (moe; DER STANDARD, Print-Ausgabe, 16.01.2002)