Welt
Tschuktschen, Nenzen, Korjaken
Vom Aussterben bedrohte Nomadenvölker im Norden Russlands sollen nicht mehr mit Wodka beliefert werden
Moskau - Vom Aussterben bedrohte kleine Völker im hohen
Norden Russlands sollen in Zukunft mit weniger Wodka beliefert
werden. Einen entsprechenden Gesetzesvorschlag machte der russische
Föderationsrat am Mittwoch in Moskau. Unter den Tschuktschen, Nenzen oder Korjaken sei die Todesrate
durch Alkohol bis zu 20 Mal höher als bei Russen, die in der gleichen
Region lebten, hieß es. Die Nomadenvölker des russischen Nordens, die
von Jagd, Fischfang oder Rentierzucht leben, waren von der
Sowjetmacht zwangsweise sesshaft gemacht worden.
Viele Siedlungen können nur aus der Luft mit Lebensmitteln
versorgt werden, daher gibt es eine gewisse Kontrollmöglichkeit. Der
Vorschlag, auch in anderen Gebieten Russlands die Wodka-Lieferungen
einzuschränken, fand dagegen keine Mehrheit in der oberen
Parlamentskammer, meldete die Agentur Itar-Tass.
(APA/dpa)