Wien - Das Wirtschaftswachstum in den mittel- und osteuropäischen Ländern (MOEL) wird im laufenden Jahr doppelt so hoch sein wie in der EU, also bei über zwei Prozent liegen - mit Ausnahme des an der Rezession taumelnden Polen. Insgesamt hat sich die Region verselbständigt und wird von eigener Dynamik getragen, im Wesentlichen also von der Inlandsnachfrage, der Binnenkonjunktur. Das Konjunkturtief in der EU werde nur von eingeschränkter Bedeutung für diese Volkswirtschaften der MOEL sein, sagte die Chefökonomin der Bank Austria Creditanstalt (BA/CA)-Gruppe, Marianne Kager. Dies gelte auch für die stark zurück gegangenen Direktionvestitionen in der Region. 2000 waren das in diesen Ländern noch rund 18 Mrd. Dollar (16,2 Mrd. Euro/222,92 Mrd. S), 2003 werden es etwa 15 Mrd. Dollar sein. 2002 Jahr der Herausforderung 2002 werde für die MOEL das Jahr der Herausforderungen, 2003 das Jahr der Wiederbelebung werden, so Kager anlässlich der Präsentation ihrer jüngsten MOEL-Analyse im Rahmen der achten Euromoney-Konferenz "Central and Eastern European Issuers and Investors Forum" in Wien. Mit einem realen Wachstum von 3,4 Prozent hätten sich die EU-Beitrittskandidaten der Region - Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Tschechische Republik und Ungarn - im Jahr 2001 gut behauptet. Mit diesen Werten seien die MOEL noch immer die Wachstumsgewinner unter den globalen Emerging Markets, zeigen die Berechnungen der BA/ CA. (kbau, DER STANDARD, Printausgabe 17.1.2002)