Foto: Cargolifter
Hamburg - Der Bau des weltgrößten Luftschiffs Cargolifter ist gefährdet, wenn sich der Staat nicht durch Bürgschaften, Kredite oder Fördermittel an dem Projekt beteiligt, heißt es in einem Vorabbericht der "Financial Times Deutschland" (Donnerstagausgabe). Nach den Worten des Vorstandsvorsitzenden der Cargolifter AG, Berlin, Carl von Gablenz, habe das Unternehmen bereits Investitionen verschoben und die Ausgaben gegenüber der ursprünglichen Planung gekürzt, um nicht in eine Liquiditätskrise zu geraten. Nach der Kapitalerhöhung im November sollten die liquiden Mittel noch bis Ende März reichen. "Ohne Staatshilfe nicht mehr zu machen" "Weil wir einen Sparkurs fahren, reichen die Mittel noch etwas länger", wird von Gablenz zitiert. Nachdem die rund 65.000 Aktionäre bisher etwa 300 Mio EUR in das visionäre Projekt für den "fliegenden Kran" investierten, will von Gablenz die fehlenden 283 Mio EUR bis zum Beginn der Serienproduktion im Jahr 2004/05 zu einem Großteil aus anderen Quellen wie öffentliche Förderungen, Kredite über Bürgschaften oder Beteiligung strategischer Partner hereinholen. Wie von Gablenz am Rande einer Unternehmenspräsentation in München sagte, "ist das Cargolifter-Projekt im veränderten Umfeld ohne Staatshilfe nicht mehr zu machen". Der Vorstand beklagte die geringe Risikobereitschaft von Banken und industriellen Investoren, die den Strategiewechsel in der Finanzierung erforderlich mache. Er wollte nicht ausschließen, dass die zurückgestellten Investitionen und der Sparkurs zu neuen Verzögerungen im Zeitplan für das Transportluftschiff CL160 führen könnten. Die ursprüngliche Planung sieht vor, dass Cargolifter allein bis Ende August nochmals 100 Mio EUR neues Geld benötigt. Die zuletzt im Frühjahr 2001 geänderte Planung sieht im Frühjahr 2004 die Fertigstellung des ersten Luftschiffs, im Geschäftsjahr 2004/2005 den Beginn der Serienfertigung und 2005/2006 erste Umsätze aus kommerziellen Logistikeinsätzen vor. (APA/vwd)