Telekom
Liberty steigt nicht bei Premiere World ein
US-Konzern zog Antrag beim deutschen Bundeskartellamt zurück
Der US-Kabelbetreiber Liberty Media wird
nicht beim Pay-TV-Betreiber Premiere World einstiegen. Ein
entsprechender Antrag beim deutschen Bundeskartellamt wurde
überraschend zurückgezogen. Eine Begründung für den Schritt des
US-Konzerns gab Sprecher Stefan Siebert nicht. Liberty setze nun auf
"andere Formen der Zusammenarbeit mit der Kirch-Gruppe", hieß es.Widerstand von Kirch
Liberty Media hatte gegen den Widerstand Leo Kirchs, zu dessen
Konzern Premiere World mehrheitlich gehört, 22 Prozent vom
australischen Verleger Rupert Murdoch übernehmen wollen.
Kartellamt muss entscheiden
Das deutsche Kartellamt hat nun noch über zwei Anträge von Liberty
zu entscheiden: Den Erwerb von sechs Kabelnetzen der Deutschen
Telekom und den Erwerb des Kabelnetzbetreibers TeleColumbus. Im
ersten Fall wird die Wettbewerbsbehörde Ende Februar entscheiden, im
zweiten Fall im März. Gegen den Einstieg der Amerikaner ins deutsche
Kabelnetz hat das Kartellamt in der Vergangenheit Vorbehalte erkennen
lassen.
Ablehnung der Fernsehveranstalter
Die Übernahme der Kabelnetze der Telekom durch Liberty stößt
darüber hinaus auf die Ablehnung der großen deutschen
Fernsehveranstalter. Auch die KirchGruppe hatte sich für eine
Untersagung des Liberty-Telekom-Deals ausgesprochen. Kirch-Vize
Dieter Hahn hatte Liberty öffentlich vorgeworfen, sein Unternehmen
aus dem deutschen Medienmarkt drängen zu wollen.(APA/dpa/AP/AFP)