Nigeria
Nigeria: Gewerkschaften beendet Generalstreik
Gewerkschaftsführer erneut inhaftiert - Gericht: Protest gesetzeswidrig
Lagos - Die nigerianischen Gewerkschaften haben nach
eigenen Angaben am Donnerstag ihren Generalstreik gegen
Benzinpreiserhöhungen beendet. Die Entscheidung sei aus Respekt vor
einem Gerichtsurteil gefallen, in dem der Streik für gesetzeswidrig
erklärt worden war, sagte ein Gewerkschaftsvertreter am Donnerstag
nach einer Sitzung der Dachorganisation der nigerianischen
Gewerkschaften NLC. Am Mittwoch hatte der Streik begonnen und das
öffentliche Leben in vielen Städten des Landes lahm gelegt. Die
Regierung hatte den Streik für illegal erklärt und in den Metropolen
Abuja und Lagos Polizei aufmarschieren lassen. Gewerkschaftschef Adams Oshiomhole wurde erneut festgenommen. Er
und weitere NLC-Funktionäre waren bereits am Mittwoch verhaftet, dann
aber wieder freigelassen worden. Der Benzinpreis war zum 1. Jänner um
18 Prozent erhöht worden. Bereits im Juni 2000 hatte Präsident
Olusegun Obasanjos versucht, eine Benzinpreiserhöhung von 50 Prozent
durchzusetzen. Nach gewaltsamen Demonstrationen, bei denen Dutzende
Menschen ums Leben gekommen waren, nahm der Präsident die
Preiserhöhung damals zurück. (APA/Reuters)