Österreich
Deutsches Satanistenpaar gestand Ritualmord
"Auftrag des Teufels"
Bochum - Im Prozess um die Ermordung eines Mannes durch
ein Satanisten-Paar in Nordrhein-Westfalen haben die Angeklagten am
Mittwoch die Tat gestanden. Vor dem Landgericht Bochum wies die Frau
den Mordvorwurf zurück und berief sich auf einen Auftrag Satans. Er habe sie mit den Worten "Töte! Bringe Opfer! Bringe Seelen!" zu
der Tat angewiesen, sagte die junge Frau. Ihr Ehemann erklärte, er
habe den Befehl bekommen, Satan am 6. Juli vergangenen Jahres ein
Opfer zu bringen. An diesem Tag töteten die beiden einen Bekannten.
Sie lockten ihn in ihre mit Sarg, Totenkopf-Attrappen und SS-Runen
ausstaffierte Wohnung in Witten. Die Frau sagte, nachdem ihr Mann mit
einem Hammer auf das Opfer eingeschlagen hatte, habe Satan auf ein
Messer geleuchtet und gerufen: "Setze den Herzstich!" Nach einer
Gewalt-Orgie ritzte 23-Jährige ein Satanszeichen in die Leiche.
Ursprünglich hätten sie nach der Bluttat Selbstmord begehen
wollen. Stattdessen flüchtete das Paar. Sechs Tage nach der Tat
wurden die beiden in Thüringen festgenommen. Ihnen droht neben langen
Haftstrafen die dauerhafte Einweisung in die Psychiatrie. Die Urteile
sollen am 31. Jänner gesprochen werden.
Über ihrem Weg zum Satanismus sagte die Angeklagte, sie habe
mehrfach Kontakt zu Vampiren gehabt und sei dadurch nachhaltig
geprägt worden. Ihren Ehemann lernte sie per Kontaktanzeige kennen.
Vor zweieinhalb Jahren habe sie Satan ihre Seele verschrieben.
Der 26-Jährige will sich an den genauen Ablauf der Bluttat nicht
erinnern können. Er habe sich in einem Rauschzustand befunden. Erst
als er die blutüberströmte Leiche sah, sei er zu sich gekommen. (APA)