Italiens Polizei hortet Pistolen, mit denen bekannte
Anti-Mafia-Ermittler hingerichtet wurden, und Gewehre aus Clan-Fehden
Redaktion
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Rom - In Italien denkt man an die Gründung eines
Mafia-Museums, in dem die Zeugnisse blutiger Machtkämpfe zwischen dem
italienischen Staat und der Cosa Nostra aus den vergangenen 30 Jahren
ausgestellt werden sollen. Anlass für die Überlegungen ist ein
Hilferuf der Polizei, die nicht mehr weiß, wo sie die vielen
sichergestellten Waffen aufbewahren soll. Zu den Objekten, die
derzeit in einem Tresor der Polizeischule in Rom gelagert sind,
zählen unter anderem Pistolen, mit denen bekannte
Anti-Mafia-Ermittler hingerichtet wurden, und Gewehre, mit denen
rivalisierende Clans einander ausmerzten.
Den Waffen droht nach Angaben der in Rom erscheinenden
Tageszeitung "La Repubblica" die Vernichtung, sollten sie nicht in
einem Museum untergebracht werden. Der ehemalige Anti-Mafia-Ermittler
Giovanni Tinebra, jetzt für die Verwaltung der italienischen
Strafanstalten verantwortlich, warnte vor der Zerstörung der Waffen,
die seiner Ansicht nach großen historischen Wert haben.
"Waffen, die in der 30-jährigen Geschichte des Kampfes der Mafia
gegen den Staat eingesetzt wurden, müssen aufbewahrt werden, weil sie
wichtige Zeugnisse der italienischen Geschichte sind", sagte Tinebra.
Er plädiert dafür, die Waffen im römischen Kriminologiemuseum
auszustellen. In Palermo meint man, dass ein Museum auf Sizilien die
geeignetste Lösung wäre, da die Mafia eng mit der Geschichte der
Mittelmeerinsel verknüpft ist.(APA)
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