Technik
Britische Forscher erzeugten das stärkste Magnetfeld der Erde
Etwa eine Milliarde Mal stärker als das unseres Planeten
London - Britische Forscher haben das stärkste
Magnetfeld der Erde erzeugt. Mit Feldern dieser Größenordnung könnten
zukünftig Eigenschaften von Neutronensternen im Labor simuliert
werden, schreiben die Physiker um Michael Tatarakis vom Londoner
Imperial College of Science im britischen Wissenschaftsjournal
"Nature". Das künstliche Magnetfeld ist etwa eine
Milliarde Mal stärker als das der Erde. Ein neues, von den Forschern
entwickeltes Verfahren erlaubt es erstmals, derart starke
Magnetfelder zu messen. Das Team nutzte einen Infrarot-Laser, der mit der Leistung von
knapp einer Billion gewöhnlicher Glühbirnen strahlt - allerdings nur
für einen billionstel Bruchteil einer Sekunde. Mit dem Laser ließen
sie ein festes Material verdampfen. In einer Art elektrisch geladenem
Dampf, einem so genannten Plasma, erzeugte der Laserbeschuss ein
Rekord-Magnetfeld von 340 Millionen Gauss. So starke Magnetfelder
seien zuvor noch niemals auf der Erde erzeugt oder gemessen worden,
heißt es in "Nature".
Derartige Magnetfelder könnten bald eine Größe erreichen, die
Tests von astrophysikalischen Theorien über Neutronensterne und Weiße
Zwergsterne im Labor erlaubten. Neutronensterne und Weiße Zwergsterne
sind kompakte Überreste ausgebrannter Sonnen und für ihre starken
Magnetfelder bekannt. (APA)