Freetown - Vertreter der Vereinten Nationen und der Regierung von Sierra Leone haben am Mittwoch in der Hauptstadt Freetown ein Abkommen über das geplante Kriegsverbrechertribunal unterzeichnet. Das Tribunal soll Verbrechen ahnden, die in dem zehnjährigen Bürgerkrieg des westafrikanischen Landes seit 1991 verübt wurden. Erst am Montag hatte die Rebellenorganisation RUF den Konflikt offiziell für beendet erklärt. Die britische BBC berichtete, in dem Tribunal würden Richter aus Sierra Leone mit von der UNO berufenen Kollegen aus dem Ausland zusammenarbeiten. Sowohl der Präsident Sierra Leones, Ahmad Tejan Kabbah, als auch die RUF haben ihre Unterstützung für den geplanten Gerichtshof bekundet. Als Erster wird voraussichtlich der inhaftierte RUF-Chef Foday Sankoh vor dem Tribunal erscheinen. Die RUF, die den blutigen Bürgerkrieg 1991 begann, wird für die Ermordung und Verstümmelung von tausenden von Zivilisten verantwortlich gemacht. Nach UNO-Angaben kann der Gerichtshof nur Haftstrafen und keine Todesurteile verhängen. Seit Mai vergangenen Jahres sind in Sierra Leone unter UNO-Aufsicht rund 44.000 Miliz-Soldaten entwaffnet worden. Der Friedensprozess wird von 17.000 UNO-Friedenssoldaten überwacht. (APA/dpa)