Buenos Aires - In Argentinien haben am Mittwoch erneut Zehntausende Menschen gegen die Sperrung ihrer Konten und die Verarmung weiter Teile der Bevölkerung demonstriert. In der Hauptstadt Buenos Aires umrundeten hunderte Lastwagen mit lautstarkem Hupen das Parlamentsgebäude. Die Transportunternehmer warnten, tausende Arbeitsplätze stünden auf dem Spiel, wenn die Guthaben nicht bald freigegeben würden. Zugriff auf Konten noch weiter eingeengt Alle Bankkonten waren Anfang Dezember teilweise gesperrt worden, um die Kapitalflucht zu stoppen. Der seit Anfang Jänner amtierende neue Präsident Eduardo Duhalde hatte die Dollarbindung der Landeswährung Peso nach zehn Jahren beendet und den Zugriff der Kontoinhaber auf ihr Geld noch weiter eingeengt. Die Wirtschaft befindet sich seit bald vier Jahren in einer schweren Rezession. Im Dezember fiel die Industrieproduktion um 18,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. In ähnlichem Umfang ging der Konsum zurück. Banken verfügen nicht über genügend Geld, um Guthaben auszuzahlen Inzwischen weiß niemand mehr so recht, wie die Kontensperre wieder aufgehoben werden kann, ohne dass die Anleger die Banken stürmen und das Finanzsystem zum Einsturz bringen würden. Die Banken verfügen nicht über genügend Geld, um alle Guthaben auszuzahlen. Duhalde bezeichnete die blockierten Guthaben als "Zeitbombe". (APA)