International
Japan will führende Rolle beim Aufbau Afghanistans
Wiederaufbau kostet nach Schätzungen 15 Milliarden Dollar
Tokio - Japan muss beim Wiederaufbau Afghanistans nach
den Worten der Tokioter Regierungsbeauftragten Sadako Ogata eine
führende Rolle spielen. Wenige Tage vor einer internationalen
Geberkonferenz für Afghanistan, die am kommenden Montag in Tokio
beginnt, traf Ogata am Donnerstag Japans Regierungschef Junichiro
Koizumi und Außenministerin Makiko Tanaka, um sie über ihre Reise
durch die Krisenregion zu informieren. Der Wiederaufbau Afghanistan kostet nach Schätzungen in den
nächsten zehn Jahren rund 15 Milliarden Dollar (16,8 Mrd Euro). Ein
Drittel der Summe sei in den kommenden zweieinhalb Jahren nötig,
heißt es in einer Studie der Weltbank, des UNO-Entwicklungsprogramms
und der Asiatischen Entwicklungsbank. Besonders wichtig seien dabei
der Wiederaufbau der Landwirtschaft, der Infrastruktur, von
Krankenstationen und Schulen sowie der Aufbau eines Privatsektors.
400 bis 500 Millionen Dollar
Es wird erwartet, dass sich Japan mit 400 bis 500 Millionen Dollar
am Wiederaufbau des Landes beteiligen wird, das durch mehr als zwei
Jahrzehnte Bürgerkrieg und die US-Bombenangriffe auf Stellungen der
Taliban und der Terrororganisation El Kaida weitgehend zerstört ist.
Nach den Worten von Ogata benötigt das Land Hilfe vor allem in
sechs Bereichen: Sie nannte dabei das Problem der Flüchtlinge, die
Räumung von Landminen, den Aufbau von Medien, Bildung,
Gesundheitsvorsorge und den Wiederaufbau des Staatswesens. (APA/dpa)